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Rente: Bezüge seit zehn Jahren drastisch gestiegen – auch für Erwerbsgeminderte?

Die Altersrenten sind durchschnittlich gestiegen. Ruheständler können sich also über mehr Geld freuen. Doch was bedeutet das für Erwerbsgeminderte?

Die Altersrenten sind durchschnittlich gestiegen. Ruheständler können sich also über mehr Geld freuen. Doch was bedeutet das für Erwerbsgeminderte?
© imago/Frank Sorge

Was Sie über die Erwerbsminderungsrente wissen müssen

Welche Kriterien erfüllt werden müssen, um die Erwerbsminderungsrente zu erhalten, erfahren Sie in diesem Video.

Rentner haben Grund zur Freude: Seit 2010 sind die durchschnittlich gezahlten Altersrenten deutlich gestiegen. Wie die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verkündete, bekommen Ruheständler im Schnitt 1.522 Euro – knapp 500 Euro mehr Rente als noch vor 13 Jahren.

Grund dafür sind die Rentenanpassungen der letzten Jahre. Auch steigen die Renten ab dem kommenden Monat im Westen um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent an. Doch wie sieht das eigentlich für Menschen aus, die Erwerbsminderungsrente beziehen? Profitieren auch sie von Anstiegen?

Rente: Wer bekommt Erwerbsminderung?

Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeitsfähig ist, erhält eine Erwerbsminderungsrente. Diese soll das fehlende Einkommen ersetzen. Wie die DRV weiter mitteilt, gibt es daneben noch die teilweise Erwerbsminderung. Diese ergänzt das Gehalt, das noch durch ein paar Stunden Arbeit verdient wird. Wichtig: Die Regelaltersgrenze darf in beiden Fällen noch nicht erreicht sein.

In Deutschland haben laut DRV im Jahr 2021 rund 1,8 Millionen Menschen Erwerbsminderungsrente bezogen. Wie die Nachrichtenagentur AFP mitteilte, sind die Bezüge für diese Menschen in den letzten zehn Jahren um knapp 60 Prozent gestiegen. Diese erhalten jetzt im Durchschnitt 1.065 Euro pro Monat.

Rente: „Bisherige Reformen haben gewirkt“

Die durchschnittliche Höhe der Bruttorente bei den Erwerbsminderungsrenten habe im Jahr 2013 noch bei 678 Euro gelegen. Das berichtete die „Rheinische Post“ am Mittwoch (21. Juni) unter Berufung auf die Deutsche Rentenversicherung. Im vergangenen Jahr erhielten Erwerbsminderungsrentner rund 57 Prozent mehr, wie die Rentenversicherung erklärte.

So seien die jährlichen Rentenanpassungen und die Ausweitung der Zurechnungszeit seit 2014 ausschlaggebend für diese Entwicklung. Diese wurde in den vergangenen Jahren mehrfach verlängert. Heißt: Erwerbsgeminderte, die erstmals eine Rente bekommen, werden nun so aufgestellt, als hätten sie bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze mit ihrem bisherigen durchschnittlichen Einkommen weitergearbeitet. Und: Einkommensminderungen wirkten sich in den letzten vier Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung nicht mehr rentenmindernd aus, erklärte die DRV.


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„Die Zahlen machen deutlich, dass die bisherigen Reformen gewirkt haben“, betonte Veen anlässlich der Vertreterversammlung in Travemünde. Grund für die Reformen war, dass das Risiko der Altersarmut bei Erwerbsminderungsrentnern deutlich höher ist als bei anderen Rentnern.