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Rente steigt seit 2010 in Riesenschritten – geht es Rentnern jetzt viel besser?

Ruheständler können sich über Anstiege der Renten freuen. Auch die Beitragssätze sind gesunken. Doch eine Sache darf nicht außer Acht gelassen werden.

Ruheständler können sich über Anstiege der Renten freuen. Auch die Beitragssätze sind gesunken. Doch eine Sache darf nicht außer Acht gelassen werden.
© IMAGO/Sven Simon

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Eine erfreuliche Nachricht für alle Rentner: Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verzeichnet seit 2010 einen deutlichen Anstieg der durchschnittlich gezahlten Altersrenten. Laut Angaben der DRV erhielten langjährig Versicherte, die im vergangenen Jahr mit mindestens 35 Versicherungsjahren in den Ruhestand gingen, im Schnitt eine brutto Rente von 1.522 Euro – und das ohne Abzüge für Pflege- und Krankenversicherung.

Das sind fast 500 Euro mehr als noch im Jahr 2010 beim Renteneintritt (1062 Euro brutto). Der Hauptgrund für diese erfreuliche Entwicklung seien die vergleichsweise großzügigen Rentenanpassungen in den letzten Jahren, wie ein Sprecher der Rentenversicherung anlässlich der Vertreterversammlung in Travemünde mitteilte. Allerdings gibt es auch ein Aber.

Rente: Inflation muss berücksichtigt werden

Denn: Die Inflation darf nicht außer Acht gelassen werden. Laut Gundula Roßbach, der Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, sind die Renten seit 2010 im Westen um über 32 Prozent und im Osten sogar um über 47 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum lag die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt bei etwa 25 Prozent.

Die Preise für Güter und Dienstleistungen sind also schneller gewachsen als die Einkommen der Menschen. Infolgedessen verliert das Geld an Wert, da es weniger Kaufkraft hat. Menschen wie Rentner können sich also trotz steigender Renten, gleichzeitig aber hohen Inflationswerten, weniger für ihr Geld kaufen.

Rente: „Positive Entwicklung“

Trotz des erheblichen Anstiegs der Renten vermeldet die Rentenversicherung einen Rückgang des Beitragssatzes von 19,9 Prozent im Jahr 2010 auf aktuell 18,6 Prozent. Damit erreicht der Beitragssatz das niedrigste Niveau seit Mitte der 1980er Jahre. „Diese positive Entwicklung macht die Stärke der gesetzlichen Rente als zentrale Säule der Alterssicherung in Deutschland deutlich“, betonte Rüdiger Herrmann, derzeitiger Vorsitzender der Vertreterversammlung.


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Erst am Freitag (16. Juni) stimmte der Bundesrat der jährlichen Rentenerhöhung zu. Ab dem 1. Juli steigen die Altersbezüge im Westen um 4,39 Prozent und im Osten sogar um 5,86 Prozent. Ein Grund zur Freude für die Rentnerinnen und Rentner in ganz Deutschland!