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Rente mit 70: Auch in Deutschland wird Dänen-Modell „erforderlich sein“

Dänemark plant die Rente mit 70 bis 2040. Auch deutsche Experten halten das Modell langfristig für unausweichlich.

Dänemark hat die Einführung der Rente mit 70 beschlossen, die Schritt für Schritt erfolgen soll. Die Regelung betrifft alle, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden. Während das derzeitige Rentenalter bei 67 Jahren liegt, soll es ab 2030 auf 68, ab 2035 auf 69 und schließlich ab 2040 auf 70 Jahre steigen. Damit liegt Dänemark künftig europaweit an der Spitze.

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Rente: Dänemark hebt Alter an

Dänemark will das Eintrittsalter für die Rente auf 70 Jahre erhöhen. Das derzeitige Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren und wird in den kommenden Jahren schrittweise erhöht: auf 68 Jahre ab 2030, 69 Jahre ab 2035 und schließlich 70 Jahre ab 2040. Das deutsche Nachbarland wird damit das höchste Renteneintrittsalter in Europa haben.

Auch in Deutschland wird das Eintrittsalter für die Rente seit einigen Jahren schrittweise von 65 auf 67 Jahre erhöht. Doch angesichts des demografischen Wandels, steigender Lebenserwartung und der Belastung des Rentensystems mehren sich hierzulande Stimmen, die ein noch höheres Rentenalter fordern. Ökonominnen und Ökonomen argumentieren, dass eine Anhebung auf 70 Jahre langfristig unvermeidlich sei.

Schon vor Jahren erklärte der Kölner Wirtschaftswissenschaftler Eckart Bomsdorf in einer Studie des ifo-Instituts: „Die Rente mit 70 kommt nicht heute, sie kommt nicht morgen, aber übermorgen wird sie erforderlich sein, wenn das gegenwärtige System prinzipiell erhalten bleiben soll.“

Kommt das Eintrittsalter mit 70?

Die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz winkt jedoch ab. Im Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ stellte der CDU-Politiker klar: „Es wird weder im Wahlprogramm noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit uns eine Rente mit 70 geben.“


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Auch in Dänemark ist das Modell nicht unumstritten. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen kündigte bereits 2023 an, die Entscheidung zur späteren Rente noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Ihr Argument: „Man kann nicht einfach auf ewig sagen, dass die Leute ein Jahr länger arbeiten müssen.“ Ziel sei es, die Vereinbarung neu zu verhandeln.