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Rente: Die große Wende – doch keine Überalterung im Land?

Die Menschen in Deutschland werden immer älter, heißt es immer wieder. Eine neue Studie widerlegt dies!

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© IMAGO/Westend61

Demografischer Wandel bringt Rentensystem in Gefahr - so wird Deutschland immer älter

So bringt der demografische Wandel das Rentensystem in Gefahr.

Für immer jung, oder zumindest nicht noch älter – das prognostiziert jetzt das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) für Deutschland! Das Bevölkerungswachstum in Deutschland scheint konstant zu bleiben – das würde auch unsere Rentenkassen klingeln lassen.

Das hat vor allem einen entscheidenden Grund.

Das demografische Verhältnis gleicht sich wieder an

Eigentlich sah die Zukunft Deutschlands sehr alt aus: Das Statistische Bundesamt rechnet bis Mitte der 2030er Jahre mit einem deutlichen Anstieg der Menschen im Rentenalter. Konkret bedeutet dies einen Anstieg von 16,4 auf 20 Millionen Menschen in Rente. Aus diesem Grund wird die deutsche Rentenkasse derzeit mit mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr bezuschusst. Für die Zukunft droht also der Supergau. 

Doch aktuelle Daten des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) geben Anlass zur Hoffnung. Das demografische Verhältnis von Jungen und Alten gleicht sich wieder an. Das liegt vor allem an einem: der gestiegenen Zuwanderung.

Laut Studie leben in Deutschland 24 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte – das sind 29 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung soll dadurch gebremst werden, dass der Anteil der Kinder mit Einwanderungsgeschichte zwischen 2005 und 2022 von 20 auf 42 Prozent steigt.

Deutschland wird immer diverser und gebildeter

Und noch etwas zeigt die Studie: Die deutsche Bevölkerung wird zum einen vielfältiger und zum anderen besser gebildet. Die Erwerbstätigkeit von Zugewanderten ist von 2013 bis 2022 um drei Prozentpunkte gestiegen. Damit waren 75 Prozent der Männer und 62 Prozent der Frauen erwerbstätig. Diese Werte liegen aber immer noch unter denen der Vergleichsgruppe der Personen ohne Einwanderungsgeschichte. Dort sind es 83 % bei den Männern und 79 % bei den Frauen.

Trotz der zuletzt positiven Entwicklung belastet die Asylthematik die Kommunen und Sozialkassen derzeit erheblich. Das liegt unter anderem daran, dass es oft sehr lange dauert, bis Asylbewerber in Deutschland Arbeit finden. Das liegt weniger an den Menschen als an den bürokratischen Hürden. Ausländische Ausbildungs- und Studienabschlüsse werden oft nicht anerkannt. Zudem leben Flüchtlinge oft zu lange in Übergangsunterkünften ohne Zugang zum Arbeitsmarkt und Sprachkurse sind nicht verfügbar.



Rentensystem kommt Migration zugute

Die Studie zeigt: Um den demografischen Wandel weiter zu bremsen, sollten Asylsuchende möglichst schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden. Diese Erkenntnis ist nicht neu: Seit Jahren weisen Experten darauf hin, dass wir den Fachkräftemangel nur mit einer starken Zuwanderung lösen können. Das würde sowohl dem Fachkräftemangel als auch dem Rentensystem helfen.