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Rente: Ungerechtigkeit! Darum bekommen Frauen weniger als Männer

Dass Frauen im Schnitt weniger als Männer verdienen, ist hinlänglich bekannt. Doch wie sieht das eigentlich bei den Renten aus?

Rente
© IMAGO / Bihlmayerfotografie

Renteneintrittsalter: Wann man in Rente gehen kann

Das Renteneintrittsalter regelt, wann man aufhören kann zu arbeiten. Welche Geburtsjahrgänge wirklich ohne Abzüge in die Rente gehen können, erklärt das Video.

Wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, sind Frauen deutlich mehr von Altersarmut betroffen als Männer. Wie düster die Lage ist und warum das so ist – alles Wissenswerte um das sogenannte Gender Pension Gap im Überblick!

Was versteht man unter Gender Pension Gap? Das Gehaltsgefälle beziehungsweise Rentengefälle zwischen den Geschlechtern.

Wie viel weniger Rente bekommen Frauen? Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhielten Frauen ab 65 Jahren durchschnittlich 17.814 Euro im Jahr, Männer 25.407 Euro. Damit ist das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften lag danach bei 29,9 Prozent. Frau bekommen also ein Drittel weniger als Männer.

Rente: 20,9 Prozent der Frauen sind armutsgefährdet

Was sind die Gründe für die niedrigeren Renten? Frauen arbeiten häufiger in Branchen, die schlechter bezahlen. Sie machen längere Pausen in der Berufstätigkeit – etwa für Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Sie arbeiten häufiger in Teilzeit. Zudem arbeiten sie seltener in Führungspositionen.

Inwieweit sind Frauen armutsgefährdet? Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt laut der Statistik als armutsgefährdet. Die Armutsgefährdungsquote bei Frauen ab 65 Jahren lag 2021 mit 20,9 Prozent deutlich über den bei den gleichaltrigen Männern mit 17,5 Prozent.

Rente: Ohne die Hinterbliebenenrente würden sie noch schlechter dastehen

Wann gilt ein Mensch als armutsgefährdet? Laut EU-Definition ist man armutsgefährdet, wenn man weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung hat.

Was bedeutet das im Hinblick auf Wohnkosten? In der Altersgruppe ab 65 Jahre leben 15,4 Prozent der Frauen in Haushalten, in denen mindestens 40 Prozent des verfügbaren Einkommens für Wohnen ausgegeben wird. Bei Männern trifft das hingegen nur auf elf Prozent zu.

Pluspunkt Hinterbliebenenrente: Ohne die Hinterbliebenenrente würden Frauen noch schlechter dastehen. Das Gender Pension Gap würde dann sogar 42,6 Prozent betragen. Denn ganze 29 Prozent der Frauen ab 65 Jahren erhielten den Daten zufolge Alterseinkünfte aus einer Hinterbliebenenrente. Bei Männern traf dies auf nur gut fünf Prozent zu.



Was ist die Hinterbliebenenrente? Eine zusätzliche Rente, die in der Regel von der Deutschen Rentenversicherung an Hinterbliebene gezahlt wird, wenn es zum Todesfall eines Ehepartners oder Lebenspartners kommt. Die Hinterbliebenenrente dient dazu, den Einkommensausfall des Verstorbenen zu kompensieren und den noch lebenden Ehe- bzw. Lebenspartner finanziell abzusichern.