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Neuer Papst Leo nahm Trump-Vize Vance hart in die Mangel

Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Als US-Amerikaner sorgt seine Wahl schon jetzt für Diskussionen: Wird er Donald Trump nahestehen?

© IMAGO / Xinhua

Das ist Leo XIV.: Der neue Papst aus den USA

Paukenschlag im Vatikan! Die katholische Kirche hat ein neues Oberhaupt – und es ist ein US-Amerikaner. Gegen 19:15 Uhr trat der französische Kardinal Dominique Mamberti auf den Balkon des Petersdoms und verkündete feierlich: „Habemus Papam“. Der neue Papst heißt Robert Francis Prevost und nennt sich Leo XIV. Wird das auch Donald Trump gefallen?

++ Konklave-Newsticker: Überraschung! Es ist Papst Leo – ein US-Amerikaner ++

US-Amerikaner Prevost ist neuer Papst

Der 69-jährige Prevost stammt aus Chicago und wurde 1955 geboren. Als Chef der Bischofsbehörde im Vatikan bestimmte er zuletzt über einen Großteil der weltweiten Bischofsernennungen mit. In der römischen Kurie ist er bestens vernetzt, in der Weltkirche geschätzt. Theologisch gilt er als moderat und ausgleichend, beliebt bei Progressiven und Konservativen gleichermaßen.

Seine internationale Karriere begann früh: 1977 trat Prevost dem Augustinerorden bei und studierte Kirchenrecht in Rom. Danach ging es als Missionar nach Peru. Zwischen Peru und den USA pendelte er viele Jahre, leitete später das Bistum Chiclayo und stieg zum Vizepräsidenten der peruanischen Bischofskonferenz auf.

Hat seine Wahl Einfluss auf Trump?

2002 wurde er zum Generaloberen seines Ordens gewählt. Sein Sitz war dort in Rom, nur wenige Schritte vom Vatikan entfernt. Seit 2022 lebt er erneut in der italienischen Hauptstadt, nachdem ihn Papst Franziskus als Leiter der Bischofsbehörde zurückgeholt hatte. Seitdem ist er auch Präsident der päpstlichen Kommission für Lateinamerika.

Ob Prevosts Papsttum politisch Einfluss auf die Beziehungen zwischen Vatikan und den USA oder gar auf Donald Trump haben wird, bleibt offen. Der US-Präsident hatte sich zuvor im Scherz als Papst erklärt. Dazu lud er ein KI-Bild hoch, das ihn in Robe auf dem heiligen Stuhl zeigte.

Papst kritisierte Trump-Vize Vance

Donald Trump zeigte sich in einer ersten Reaktion auf die Wahl des ersten US-amerikanischen Papstes begeistert über seinen Landsmann im Vatikan. Doch die Euphorie könnte bald getrübt werden: Robert Francis Prevost hatte sich noch im Februar, damals als Kardinal, kritisch über Trumps heutigen Vize JD Vance geäußert.

Auf X teilte Prevost einen Artikel mit der Überschrift: „JD Vance irrt sich: Jesus fordert uns nicht dazu auf, unsere Liebe zu anderen zu bewerten oder zu gewichten.“ Der Trump-Vize hatte in einem Interview nämlich behauptet: „Es gibt ein christliches Konzept, dem zufolge man zuerst seine Familie liebt, dann seinen Nächsten, dann seine Gemeinschaft, dann seine Mitbürger – und erst danach den Rest der Welt. Ein großer Teil der radikalen Linken hat das völlig auf den Kopf gestellt“.


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Laut Trump-Vize sei es also ein „christliches Konzept“, die Liebe zu anderen Menschen zu gewichten. Der Artikel, den Prevost im Netz teilte, widersprach dieser Sichtweise entschieden. Das lässt erkennen, dass der neue Papst solche Deutungen klar ablehnt. Schon in der Vergangenheit hatte Prevost sich kritisch über Trumps Rhetorik geäußert, insbesondere im Zusammenhang mit migrationsfeindlichen Aussagen während dessen erster Amtszeit.