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Mann prangert Scholz an: „Der Kanzler will mich verrecken lassen“

Gegen Bundeskanzler Olaf Scholz läuft ein Hungerstreik. Die Forderung: Es braucht dringend ein Umdenken in der Klimakrise.

Gegen die Klima-Politik von Olaf Scholz läuft ein Hungerstreik.
© IMAGO / Political-Moments

Kurz erklärt: Die Bundeswehr-Brigade in Litauen

Für die Bundeswehr ist es ein Kraftakt: Erstmals will sie eine komplette schwere Kampfbrigade auf Dauer im Ausland stationieren - an der Nato-Ostflanke in Litauen, nicht weit entfernt von der russischen Grenze. Nach Angaben der Bundesregierung ist die dauerhafte Stationierung ein "Leuchtturmprojekt der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen sicherheitspolitischen Zeitenwende". Kritiker zweifeln indes an der Umsetzbarkeit.

Um Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem schnellen Umdenken in der Klimakrise zu bewegen, zieht eine Initiative alle Register. Drei Männer von ihnen sind im Berliner Regierungsviertel in den Hungerstreik getreten.

Einer von ihnen nimmt schon seit über sechs Wochen keine Nahrung mehr zu sich. Die körperlichen Konsequenzen machen sich mittlerweile auch bemerkbar, er verliert immer weiter an Kraft. Sein deutlicher Vorwurf deswegen an Scholz: „Er will mich verrecken lassen!“

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Hungerstreik gegen Scholz-Politik

Bei einem Hungerstreik für mehr Klimaschutz nahe dem Kanzleramt in Berlin hat der erste Teilnehmer die Zeit von sechs Wochen überschritten. Laut der Initiative „Hungern bis ihr ehrlich seid“ nimmt der 49-jährige Ingenieur Wolfgang Metzeler seit 43 Tagen keine Nahrung mehr zu sich. In einer Grafik auf ihrer Internetseite zeigt die Initiative eine Abnahme des Körpergewichts von 93 auf 75 Kilogramm. Zwei weitere Männer hungern demnach seit dem 25. März und 16. April. 

Die Kampagne fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) „Ehrlichkeit zur Klimakatastrophe und von der Regierung ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik“. Die Aktivisten wollen durchsetzen, dass Scholz eine Regierungserklärung zur Klimakrise abgibt. Darin solle er sagen, dass der „Fortbestand der menschlichen Zivilisation durch die Klimakrise extrem gefährdet“ sei.

Schwerer Vorwurf an Bundeskanzler

Auf Instagram ist ein Video der Initiative aufgetaucht, in dem zwei Mitglieder über ihre Fortschritte und den Hungerstreik berichten. Demnach seinen mehrere Grünen-Mitglieder vorbeigekommen, auch Anton Hofreiter habe vorbeigeschaut.

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Laut Bundeskanzler-Sprecher Steffen Hebestreit auf einer Pressekonferenz am 8. April hieß es aber, es werde nicht auf einzelne Forderungen eingegangen. Die Ampel-Regierung hält weiterhin an ihrer Klimapolitik fest und sei auf einem guten Weg. Für die Initiative ein Schlag ins Gesicht, wie Wolfgang Metzeler klar stellt: „Die Regierung sagt, sie werde nicht auf unseren Protest eingehen. Das bedeutet für mich auf gut Deutsch: Olaf Scholz will mich verrecken lassen.“


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Für „Hungern bis ihr ehrlich seid“ ist das dennoch kein Grund, aufzugeben. Eine Sprecherin der Initiative erklärt auf einer Pressekonferenz: Erst wenn Scholz auf ihre Forderung nach einer Regierungserklärung zur Klimakrise eingehe, wollten die Aktivisten mit dem Hungerstreik Schluss machen. Im Extremfall können Menschen den Angaben zufolge einen Hungerstreik 50 bis 70 Tage überleben. (mit dpa)