„Wer lacht, verliert“ – unter diesem Motto hat man Anke Engelke zuletzt im TV gesehen. In der Amazon-Prime-Show bewies die deutsche Komikerin mal wieder viel Witz, Esprit und Charme.
Die im kanadischen Montreal geborene Engelke begeistert sich auch für politische Themen. So sehr, dass sie jetzt öffentlich klare Forderungen an den Bundeskanzler Olaf Scholz stellt.
Anke Engelke übt Druck auf den Kanzler aus
„Nutzen Sie die Chance geben Sie sich einen Ruck und Deutschland das 9-Euro-Ticket“, sagt sie. Es sei so ein wichtiger erster Schritt in eine bessere, gerechtere und klimaneutrale Zukunft. In den Sommermonaten Juni, Juli und August hat das 9-Euro-Ticket Fahrten in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs möglich gemacht. Eine echte, klimafreundliche Alternative zum Auto.
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Das Ticket war nach einer Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen ein voller Erfolg. Insgesamt wurden 52 Millionen Tickets verkauft, voranging (43%) mit dem Hintergedanken das Auto auch mal stehen zu lassen.
Seit ein paar Tagen ist der Bahn-Traum vorbei. Komikerin Anke Engelke unterzeichnete deshalb mit über 50 weiteren deutschen Prominenten einen offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz. Ihre Forderung: eine Nachfolge des 9-Euro-Tickets.
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Mehr zum 9-Euro-Ticket:
- Das 9-Euro-Ticket ist eine Initiative der Bundesregierung als Teil des Energie- und Entlastungspaketes
- Das Angebot galt einmalig für drei Monate
- Das Ticket kostete insgesamt 2,5 Milliarden Euro
- 52 Millionen verkaufte Tickets
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Initiator des Briefs ist Autor und Comedian Sebastian Rabsahl. Die unterzeichnende Gruppe, bestehend unter anderem aus Comedian Torsten Sträter, Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Autor Eckart von Hirschhausen, fordert eine dauerhaft günstige Nahverkehrskarte.
9-Euro-Ticket: ein Gewinn für Klimaschutz und Gerechtigkeit
Auch Olaf Scholz selbst sagt über das 9-Euro-Ticket: es sei „eine der besten Ideen, die wir hatten.“ Die Prominenten sehen das genauso: „Wir glauben, dass dieses Ticket auf beispiellose Weise gezeigt hat, dass soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Verkehrswende Hand in Hand gehen.“
„Jede Tonne CO2 zählt“, sagt von Hirschhausen dem „Spiegel“. Das funk-Format „DIE DA OBEN!“ hat die CO2-Ersparnis auf Basis von Daten des Verkehrsunternehmens VDV und dem Umweltbundesamt auf ein Jahr hochgerechnet. Demnach würde man durch das 9-Euro-Ticket in einem Jahr 7,2 Millionen Tonnen CO2 sparen. Durch das Tempolimit im Vergleich lediglich 1,9 Millionen Tonnen CO2.
Neben Engelke macht sich auch Luisa Neubauer auf Instagram für das Ticket stark und ruft gleichzeitig zum globalen Klimastreik am 23.09. auf: „Während die Regierung über Entlastungen streitet, schafft sie das 9€-Ticket ab, während sie vor sozialen Unruhen warnt, weigert sie sich Übergewinne umzuverteilen, während wir die desaströsen Folgen fossiler Abhängigkeit erleben, werden neue fossile Verträge verhandelt. Irre.“
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Mehr 9-Euro-Ticket-Themen:
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Ticket-Finanzierung: von wegen „Gratismentalität“
Apropos Übergewinne: auch die Finanzierungsfrage wird in dem Brief thematisiert. Es gebe demnächst verschiedene Möglichkeiten, „per Übergewinnsteuer, Streichung fossiler Subventionen, zum Beispiel des Dienstwagenprivilegs oder der Steuerreduzierung für Kerosin im Personen-Flugverkehr“ das Ticket finanziell zu realisieren. Auch der von Christian Lindner (FDP) in Bezug auf das 9-Euro-Ticket geprägte Begriff „Gratismentalität“ wird im Brief kritisiert: „Es wäre überheblich, zu behaupten, das sei kein Geld.“
Pro 9-Euro-Ticket: Wende bei Politikern
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) spricht sich mittlerweile für eine Nachfolge des 9-Euro-Tickets aus, allerdings bis jetzt ohne Nennung konkreter Details. Und auch Verkehrsminister Christian Lindner (FDP) wurde von Wissing überzeugt: „Er kann mit einem Bruchteil der Finanzmittel des 9-Euro-Tickets ein bundesweit nutzbares, digital buchbares Ticket realisieren“, schreibt Lindner auf Twitter. (mars)