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Wagenknecht panisch wegen Merz und Putin: „Mir wird himmelangst“

BSW-Chefin Wagenknecht feuert gegen Kanzler Merz: „Mir wird schlecht.“ Und auch Putins Kreml warnt vor einer Eskalation.

© IMAGO / Chris Emil Janßen

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„Langsam wird mir himmelangst“, sagt Sahra Wagenknecht in ihrem Instagram-Video, das sie am 26. Mai hochgeladen hat. „Ich muss ehrlich sagen: Mir wird schlecht.“ Hintergrund ist die Waffen-Freigabe für die Ukraine, die Kanzler Friedrich Merz am Montag verkündet hat.

Wagenknecht scheint zu befürchten, dass die Lage nun völlig aus dem Ruder läuft und es zu einer direkten Konfrontation zwischen Russland und Deutschland kommen könnte. Tausende ihrer Anhänger sehen es ebenfalls so und reagieren auf ihr Video. Der Kreml dürfte sich über den Clip freuen.

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Wagenknecht nennt Merz „verrückt“

„Dieser verrückte Merz“, so Wagenknecht in dem Video, „hat doch jetzt angekündigt, dass alle Reichweitenbeschränkungen für vom Westen an die Ukraine gelieferte Raketen aufgehoben werden. Das gilt auch für deutsche Raketen.“

Merz hatte klar gemacht, dass sei Gegenstand seiner Absprachen mit Frankreichs Staatschef Emanuel Macron und Polens Regierungschef Donald Tusk. Die Regelung gelte auch für von Großbritannien und den USA gelieferte Waffen. Unklar ist noch, ob Deutschland nun auch die reichweitenstarken Taurus-Marschflugkörper liefern wird. Merz‘ Koalitionspartner SPD ist weiterhin dagegen.

Wagenknecht aber befürchtet schon, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj mit dem Taurus „den Kreml pulverisieren“ werde. Die Ukraine habe schon in der Vergangenheit „keineswegs nur militärische Stellungen angegriffen“, mahnt sie.

„Dann wachen wir im Krieg auf“

Merz wolle den Krieg „mit deutschen Raketen nach Russland tragen“. Damit nimmt er „in Kauf, den Krieg zu uns in unser Land zu holen“, feuert Wagenknecht weiter gegen den Bundeskanzler.

Zum Ende des Clips malt sie den Teufel an die Wand. Was wäre, wenn Putin mit russischen Raketen auf deutsche Ziele antwortet, fragt die BSW-Chefin. „Dann wachen wir mal eben im Krieg auf und nichts ist mehr, wie es war.“ Es wäre ein Krieg „mit der größten Atommacht der Welt“, weil „Gernegroß Merz“ alles aufs Spiel setzte und er „eine rote Linie zu viel“ überschritten habe.

Mehr Reaktionen auf die Aufhebung der Reichweitenbeschränkung 

Grünen-Fraktionsvize Agnieska Brugger begrüßt dagegen die Äußerung von Merz im „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) als „folgerichtig und überfällig“. Sie pocht gleichzeitig darauf, der Ukraine nun auch die von Kiew gewünschten Taurus-Marschflugkörper zur Verfügung zu stellen.

Kritik kommt hingegen aus SPD und Linkspartei. Einzelne Ausnahmen bei den Reichweiten sind sinnvoll, „insgesamt finde ich aber alles, was den Krieg ausweitet, falsch“, so der SPD-Politiker Ralf Stegner gegenüber den RND-Zeitungen. Auch seien solche öffentlichen Äußerungen wie von Merz „nicht hilfreich“. 


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