Donald Trump und Wladimir Putin wollen am Montagnachmittag (19. Mai) erneut über den Ukraine-Krieg sprechen. Bundeskanzler Friedrich Merz und weitere westliche Staats- und Regierungschefs haben klare Erwartungen an das geplante Telefonat. Sie fordern ein Ultimatum an Kreml-Herrscher Wladimir Putin. Der Philosoph Richard David Precht hält diese Strategie für naiv.
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Merz erhöht Druck auf Putin
Im Vorfeld des Gesprächs zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin verschärft die Bundesregierung den Ton gegenüber Moskau. „Putin muss sich auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einlassen“, schrieb Bundeskanzler Merz am Montagvormittag auf der Plattform X.
Auch Regierungssprecher Stefan Kornelius machte die Haltung in der Bundespressekonferenz klar: Ziel sei ein „bedingungsloser Waffenstillstand“ für einen Zeitraum von 30 Tagen, um einen Friedensprozess in Gang zu setzen.
Putin zeigt aber bisher kein Interesse daran, im Krieg gegen die Ukraine einzulenken. Zuvor machten Merz und weitere Verbündete Kiews wie der britische Premier Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron deshalb klar, dass sie auf neue Sanktionen setzen wollen.
Precht hält Sanktionen für wirkungslos
Philosoph Richard David Precht ist nicht überzeugt von dem Ultimatum für eine Waffenruhe. „Macht mal einen Grundkurs zum Thema Diplomatie“, fordert er von Merz und Co im Podcast „Lanz & Precht“. „Ich frage mich, was ist das für ein Spitzenpersonal, das nie in seinem Leben mal gelernt hat, wie man vernünftig verhandelt.“
Laut dem Philosophen ließe sich Putin nämlich nicht erpressen. Er stünde im eigenen Land als eine lächerliche Figur dar, wenn er bei den Drohungen für neue Sanktionen nachgeben würde. Trump habe dagegen nahezu den „Nikolaus gespielt“ und dem Kreml-Boss viele Angebote gemacht, wie die Ostgebiete der Ukraine oder die von Russland annektierte Krim.
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Was letztendlich bei dem Telefonat herauskommt, wird sich zeigen. Es ist das dritte Telefonat seit seinem Amtsantritt im Januar.