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Maischberger: Lafontaine bringt ARD-Zuschauer auf die Palme – „Nicht mehr zu ertragen!“

Maischberger: Lafontaine bringt ARD-Zuschauer auf die Palme – „Nicht mehr zu ertragen!“

Oskar Lafontaine zu Gast bei Sandra Maischberger.

Maischberger: Lafontaine bringt ARD-Zuschauer auf die Palme – „Nicht mehr zu ertragen!“

Maischberger: Lafontaine bringt ARD-Zuschauer auf die Palme – „Nicht mehr zu ertragen!“

Lafontaine tritt aus der Linkspartei aus

Kurz vor der Landtagswahl im seiner saarländischen Heimat ist der frühere Linken-Chef Oskar Lafontaine aus der Partei ausgetreten. Mit seinem Schritt kam er einem möglichen Parteiausschluss zuvor.

Die politische Karriere von Oskar Lafontaine ist vorbei: Zuletzt saß er im saarländischen Landtag. Bei der jüngsten Landtagswahl aber trat er nicht mehr an und kehrte der Linkspartei ganz den Rücken. Nun ist der ehemalige Parteichef von SPD und Linke parteilos. Doch seine Meinung, die will er weiter gerne unters Volk bringen.

So folgte Oskar Lafontaine der Einladung von Sandra Maischberger und trat am Mittwochabend in ihrer ARD-Talkshow auf. Dabei sorgte der 78-Jährige im Streitgespräch mit Norbert Röttgen (CDU) für Aufsehen.

Maischberger (ARD): Oskar Lafontaine nennt US-Präsident Biden einen Kriegsverbrecher

Lafontaine warf Röttgen Doppelstandards bei der Beurteilung Russlands und der USA vor. „Ich bin der Meinung, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist. Ich bin aber auch der Meinung, dass Herr Biden ein Kriegsverbrecher ist.“

Auf die Frage von Röttgen, welche Kriegsverbrechen der US-Präsident begangen habe, nannte Lafontaine zum Beispiel den Irak-Krieg, dem Biden zugestimmt habe.

+++ Oskar Lafontaine verlässt Die Linke – tritt jetzt auch Sahra Wagenknecht aus? +++

Lafontaine hat den Kaffee auf: „Dann brauchen wir nicht weiterzureden“

„Joe Biden ist kein Kriegsverbrecher, selbstverständlich nicht“, stellte Röttgen dann klar. Auf Nachfrage von Lafontaine, ob George W. Bush jun. denn einer gewesen sei, verneinte das der CDU-Mann wieder. Lafontaine winkte ab: „Dann brauchen wir nicht weiterzureden, dann überlasse ich das dem Publikum!“

Moderatorin Sandra Maischberger musste eingreifen: „Nein, nein, nein, wir reden schon weiter!“

Röttgen nahm die Diskussion wieder auf: „Nicht jede Völkerrechtswidrigkeit ist ein Kriegsverbrechen. Es führt uns jetzt auch nicht weiter. Das ist Rechtshaberei.“ Es gehe jetzt um einen aktuell stattfindenden Krieg: „Wir haben jetzt Krieg! Es wird jetzt getötet! Es gibt einen Aggressor! Und da reden Sie über Kuba und George W. Bush und die Vergangenheit. Es geht darum: Was ist heute die Lage und was ist heute unsere Verantwortung.“

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ARD-Zuschauer haben keine Lust mehr auf Oskar Lafontaine: „Nicht mehr einladen!“

Die meisten Reaktionen von ARD-Zuschauern im Netz fallen eindeutig aus: Lafontaine habe nichts mehr in TV-Talkshows zu suchen, meinen sie. Dem Ex-Politiker wird Whataboutism vorgeworfen, also das argumentative Ausweichen, um kritische Fragen oder Argumenten zu umschiffen. Einige Kommentare aus dem Netz:

  • „Die Debatte zwischen Lafontaine und Röttgen war ein Lehrstück zu ‚Wie knacke ich den Whataboutism eines gealterten Politikprofis?’“
  • „Lafontaine im Whataboutism-only-Modus. Bitte, lass es endlich seinen letzten Auftritt in der Öffentlichkeit sein. Wirklich nicht mehr zu ertragen.“
  • „Ich empfehle, sich in den Ruhestand versetzende Politiker*innen nicht mehr als politische Kommentator*innen einzuladen.“
  • „Können wir uns vielleicht einfach darauf einigen, dass wir weder Oskar Lafontaine noch Klaus von Dohnanyi weiterhin in Talkshows sehen müssen?“
  • „Lafontaine war wirklich unerträglich. Verstehe wirklich nicht, warum man ihn noch einlädt. Das führt zu keinem Erkenntnisgewinn (…).“
  • „Was hat der Typ eigentlich noch zu sagen? Wer lädt den ein, wer interviewt den, wer will ihn hören?“
  • „Ich verstehe nicht, wie man angesichts des Schreckens in der Ukraine diesen vorgeschobenen Nonsens wiederholen kann, ohne rot zu werden. Die Bedrohung für die Ukraine empfinde ich als greifbarer. Aber es sind ja alle doof außer Wagenknecht und Lafontaine.“

Es gibt allerdings auch manche, die es anders sehen und Lafontaine Recht geben. „Die Wahrheit hört niemand gerne“, meint etwa ein Kommentator.