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Krankenkasse: Experte mit knallharter Forderung – „Wir können uns das System nicht mehr leisten“

Um der Kostenexplosion der Krankenkassen entgegenzuwirken, macht ein führender Finanzprofessor einen knallharten Vorschlag.

Krankenkassenvorschlag
© imago images/Reiner Zensen

Krankenkasse wechseln: Hier sparst du am meisten ein

2023 soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen. Bei diesen Krankenkassen können Versicherte bei einem Wechsel am meisten sparen.

Um die Kostenexplosion der Krankenkassen zu dämpfen, schlägt der renommierte Finanzexperte Bernd Raffelhüschen (65, Uni Freiburg) einen Knallhart-Plan vor. Dieser dürfte jedoch für Empörung sorgen. Gerade Raucher und Übergewichtige würde es hart treffen.

Der Vorschlag von Professor Gnadenlos:Kassenpatienten sollen künftig die ersten 800 Euro für Arztbesuche (ausgenommen stationäre OPs) selbst tragen – und so die Kosten-Explosion dämpfen.“ Denn wie Raffelhüschen bei Bild ausführt: „Wir können uns das System nicht mehr leisten“.

Krankenkasse: „Wir steuern auf 35 Prozent Beitragssatz zu“

Jedes Jahr würden die Beiträge um zehn bis 20 Milliarden Euro steigen. Das führe dazu, dass Kassenpatienten heute so viel von ihrem Gehalt wie nie zuvor an die Krankenkassen überweisen. Im Schnitt 16,2 Prozent. „Wir steuern auf 35 Prozent Beitragssatz zu, wenn sich nichts ändert“, warnt Raffelhüschen.

Erst wenn die 800 Euro aufgebraucht seien, sollen ihnen ihre Kosten von der Versicherung zu 50 Prozent erstattet werden. Und erst ab 2000 Euro soll von der Kasse alles übernommen werden, „denn das würde sonst zu teuer“.

Krankenkasse: Senkung der Kliniken um 30 bis 40 Prozent

Weitere Punkte des Knallhart-Plans: Raucher sollen an möglichen Folgekosten zusätzlich beteiligt werden. Übergewichtige würde eine höhere Selbstbeteiligung bei Arztkosten treffen. Wer Risikosportarten betreibt (zum Beispiel Skifahren) soll mögliche Folgekosten (beispielsweise einen Armbruch) komplett selbst übernehmen und die Zahl der Kliniken soll um 30 Prozent bis 40 Prozent sinken.



Doch ganz so hart will der Professor dann doch nicht sein: Geringverdiener sollen vom Staat unterstützt werden. Dass sein Plan von der Politik in die Tat umgesetzt wird, gilt als unwahrscheinlich. Denn Lauterbach schloss zuletzt noch Leistungskürzungen für Versicherte aus.