Ab April 2026 soll es für Raucherinnen und Raucher einmal im Jahr ein kostenloses Lungenscreening geben. Der gemeinsame Bundesausschuss aus Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen hat dem zugestimmt. Ziel ist es, Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen und die Gesundheitsrisiken zu reduzieren.
In Deutschland erkranken jährlich über 50.000 Menschen an Lungenkrebs. Starkes Rauchen erhöht das Krebsrisiko um das 20- bis 50-Fache.
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„Lungenkrebs wird zu spät bemerkt“
Professor Wolfgang Schütte erklärt gegenüber MDR: „Lungenkrebs wird häufig zu spät bemerkt. Mit einem Screening kann die Todesrate bei Frauen um 40 Prozent und bei Männern um 25 Prozent gesenkt werden.“
Auch die Kosten spielen eine entscheidende Rolle. Eine Computertomographie (CT) kostet 200 bis 300 Euro und kann helfen, Tumore frühzeitig zu entdecken. Wird Krebs erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, betragen die Therapiekosten 6.000 bis 10.000 Euro pro Monat. Laut Professor Schütte verbessern die Krankenkassen durch das Screening nicht nur die Gesundheit ihrer Mitglieder, sondern reduzieren auch diese hohen Behandlungskosten. Geplant ist, durch das Screening jährlich etwa 1.000 Krebstote zu verhindern.
Krankenkasse: Leistung nur für Raucher
Für das Screening müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Das kostenlose Angebot richtet sich ausschließlich an Raucher klassischer Zigaretten im Alter zwischen 50 und 75 Jahren. Außerdem müssen sie mindestens 25 Jahre lang ohne Unterbrechung geraucht haben. Auch ehemalige Raucher, die vor weniger als zehn Jahren aufgehört haben, dürfen teilnehmen.
Professor Schütte hält das Angebot für gerecht. „Es ist kein Vorteil nur für Raucher“, betont er. Für Nichtraucher hingegen sei ein Screening aus wissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll. Das Risiko durch die Strahlenbelastung sei für Raucher geringer als der immense Nutzen.
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Doch vor der Einführung des Programms müssen noch einige Hürden genommen werden. Das Gesundheitsministerium muss dem Vorschlag zustimmen. Außerdem müssen sich Krankenkassen und Ärzte über die Vergütung einigen. Damit soll das Screening 2026 starten und von allen Krankenkassen umgesetzt werden.
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