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Israel: Terror-Gruppe Hamas greift Staat an – „Das ist unser Land, wir haben keine Angst“

Die Hamas greift den Staat Israel an. Der Terror, der hierzulande kaum auszumalen ist, ist für einen Familienvater zum neuen, brutalen Alltag geworden.

Die Hamas greift den Staat Israel an. Der Terror, der hierzulande kaum auszumalen ist, ist für einen Familienvater zu neuem, brutalem Alltag geworden.
© IMAGO/UPI Photo

Netanjahu: Wir werden die Verstecke der Hamas "in Trümmer legen"

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu alle Palästinenser zum Verlassen von Gaza aufgefordert. Die israelische Armee werde die Verstecke der Hamas in Gaza in "Trümmer" legen, sagte Netanjahu in einer Fernsehansprache.

Raketen werden abgeschossen, sie zerstören Häuser und töten Menschen. Terroristen der radikalen Gruppe Hamas haben den Staat Israel angegriffen, töten Kinder, Frauen und Männer oder verschleppen sie.

Seit Samstag (7. Oktober) gibt es im Nahen Osten schwere Kämpfe. Israel wehrt sich nun mit Gegenangriffen. Ein Familienvater erlebt den brutalen Horror aus nächster Nähe. Im Gespräch mit dieser Redaktion berichtet er darüber.

Israel: „Die Welt muss ihre Augen öffnen“

„Die Welt muss sehen, was hier passiert, sie muss ihre Augen öffnen“, mahnt Stas A., der seit über zwanzig Jahren in Israel lebt. Denn so würden vor allem die Menschen in Deutschland und Europa darüber sprechen, wie schlecht es den Menschen in Gaza geht. „Ja, es gibt Zivilisten dort, aber die meisten wollen das Blut der Juden fließen sehen“, erinnert der 36-Jährige, der selbst zweieinhalb Jahre in Deutschland verbrachte.

Der neue Gewaltausbruch findet in einem bereits langanhaltenden Konflikt im Nahen Osten statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Holocaust entstand der Wunsch der jüdischen Gemeinschaft nach einem eigenen Staat. Doch die Gründung Israels führte zu einem Konflikt, bei dem viele Palästinenser vertrieben wurden oder flohen. Dies sorgt bis heute für anhaltenden Unmut.

Die im Gazastreifen herrschende radikale Terror-Gruppe Hamas möchte den Staat Israel zerstören, verübt deshalb immer wieder Angriffe.

Hamas-Terroristen sind weder Menschen noch Tiere

Doch einen Angriff wie diesen gab es so noch nie, er ist beispiellos. „Es ist eine schwierige Situation, die wir so noch nie erleben mussten“, berichtet A., der mit seiner Familie in Netanja lebt, einer Stadt nördlich von Tel Aviv.

Es sei das erste Mal, dass auch Kinder und alte Menschen verschleppt werden. A. bezeichnet die Terroristen weder als Menschen noch als Tiere. „Es ist etwas weitaus schlimmeres.“ Und das sei nicht nur seine Einschätzung, sondern die vieler. Denn: „Tiere beschützen ihre Jungen, diese Nicht-Menschen kümmern sich um Nichts, weder um Kinder noch um alte oder kranke Menschen“, betont der Familienvater.

Terroristen der Hamas seien noch nicht in seine Stadt vorgedrungen, dafür gebe es allerdings zahlreiche Raketen-Angriffe und -Einschläge in öffentlichen Gebäude. „Es sind viele verletzte Menschen in Krankenhäusern, es ist eine schwierige Situation.“ Seine Gefühlslage ist ebenfalls schwierig zu greifen und zu beschreiben, dennoch versucht es der 36-Jährige: „Ich bin sauer, wütend und traurig zugleich. Ich habe viele Freunde bei der Armee, Freunde meiner Eltern sind ermordet werden.“ Weiter betont er: „Israel ist ein kleines Land, wir leben dort wie eine große Familie.“

Israel: „Wir bleiben hier“

„Wir müssen alles tun, um uns zu schützen“, erklärt er daraufhin. So flüchtete sich die Familie immer wieder in Bomb-Shelter – in Räume, die vor den Raketen-Angriffen Schutz bieten sollen. Allerdings möchte er nicht mehr über Sicherheits- und Abwehrvorkehrungen sagen, da er befürchtet, die Telefon-Verbindung sei nicht sicher.


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Vor der Zukunft hat A. mehr Hoffnung als Angst. „Ich hoffe, dass wir gewinnen“, betont er und sagt weiter: „Ich hoffe, dass wir uns selbst beschützen können und dass so eine Situation in der Zukunft nie wieder aufkommt.“ Denn normalerweise passiere ein Raketen-Angriff laut A. ungefähr einmal im Jahr. Aber: „Diese Situation ist eine ganz andere.“ Trotzdem befürchtet er nicht, sein Zuhause mit seiner Familie verlassen zu müssen: „Wir bleiben hier in Israel, das ist unser Land, wir haben keine Angst.“

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