Wer Hartz 4 empfängt, der muss oft genau auf das Geld schauen.
Das kann eine Herausforderung sein. Noch schlimmer trifft es oft Kinder, deren Eltern auf Hartz 4 angewiesen sind. Denn für sie bleibt oft zu wenig Geld übrig. Daran möchte die Ampel-Koalition etwas ändern.
Hartz 4: Ein Fünftel aller Kinder lebt in Armut
Mehr als ein Fünftel aller Kinder in Deutschland lebt in Armut. Das stellte eine Bertelsmann-Studie im Juli vergangenen Jahres fest. Die Corona-Krise hat die Situation dieser Kinder weiter verschärft.
Doch lange blieb die Politik untätig, was das Thema Kinderarmut betrifft. Das soll sich nun ändern. Denn die Ampel-Koalition hat große Pläne.
Um hunderttausenden Kindern in Deutschland schnell und unkompliziert zu helfen, möchte die amtierende Regierung einen Sofortzuschlag zahlen. Familien, die Hartz 4 beziehen, oder auf Sozialhilfe und den Kinderzuschlag angewiesen sind, können sich freuen, das berichtet der „Business Insider“.
Das Familienministerium unter Leitung von Anne Spiegel (Grüne) hätte gerne einen Zuschlag in Höhe von 25 Euro!
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Das ist Hartz 4:
- Hartz 4 heißt eigentlich Arbeitslosengeld II (ALG II).
- Es existiert seit dem 1. Januar 2005.
- Es ist die Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch.
- Es soll Leistungsberechtigten ermöglichen, ein würdevolles Leben zu führen.
- Allerdings kann die Leistung durch Sanktionen gekürzt werden.
- Die Ampel-Koalition will Hartz 4 in ein neues Bürgergeld umwandeln.
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Hartz 4: Langfristig eine Kindergrundsicherung geplant
Doch ob es tatsächlich so viel Geld wird, ist noch nicht klar. Denn es sind auch das Arbeitsministerium (Hubertus Heil, SPD) und das Finanzministerium (Christian Lindner, FDP) an den Abstimmungen beteiligt. Das Arbeitsministerium möchte einen deutlich niedrigeren Zuschlag, das Finanzministerium hat sich noch nicht geäußert. Doch zehn Euro mehr dürften es wohl sein.
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In ihrem Koalitionsvertrag hat die Ampel-Regierung Maßnahmen angekündigt, um gegen Kinderarmut vorzugehen. Langfristig ist die sogenannte Kindergrundsicherung geplant. Steht Eltern Geld für die Kinder zu, soll dies gesammelt ausgezahlt werden. Schon heute gibt es für finanziell schwache Familien verschiedene Fördertöpfe – aber die anzuzapfen ist oft mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden.
Der jetzt diskutierte Sofortzuschlag soll ein erster Schritt sein und die Notlage der Kinder zum aktuellen Zeitpunkt verbessern. Bis zu 2,7 Millionen Kinder sollen davon insgesamt profitieren, schreibt der „Business Insider“. (evo)