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Ex-Anhänger von Greta Thunberg rechnet mit ihr ab: „Fühle mich missbraucht“

Enttäuschung und Wut über Greta Thunberg: Anhänger und Mitstreiter wenden sich emotional von der Klimaaktivistin ab.

Demo in Amsterdam mit Klimaaktivistin Greta Thunberg.
© IMAGO/ANP

Das ist Greta Thunberg

Anfang 2018 war sie noch eine einfache Schülerin. 2019 ist sie das Gesicht einer globalen Umwelt-Bewegung: Greta Thunberg.

Klimaaktivistin Greta Thunberg gerät mehr und mehr ins Abseits. Der Nahost-Konflikt scheint sie plötzlich ebenso zu bewegen wie die Klimakrise – und dabei positioniert sie sich aus Sicht vieler Kritiker viel zu einseitig und anti-israelisch.

Sie werfen ihr vor, den Terror der Hamas oder die Hunderten Geiseln aus Israel zu verschweigen und stattdessen nur auf das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung zu verweisen. Thunberg gerät so mehr und mehr in den Verdacht, Antisemitin zu sein (den Vorwurf gab es bereits bei diesem Foto).

„Absolut unanständig“: Heftige Kritik an Greta Thunberg bei den Grünen

Immer mehr „Fridays for Future“-Mitstreiter und Menschen, die Greta Thunberg eigentlich politisch nahe stehen, wenden sich von der weltbekannten Klimaaktivistin ab. Grünen-Chefin Ricarda Lang bezeichnet die jüngsten Äußerungen von Thunberg als „absolut unanständig“. Als Gesicht der Klimabewegung habe sie sich durch ihre wiederholten einseitigen Aussagen diskreditiert.

Ricarda Lang warf ihr vor, die Gräueltaten der Hamas nicht zu verurteilen. Auch die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, distanziert sich von der Schwedin: „Mir fehlt da jedes Verständnis.“ Thunberg schade der internationalen Bewegung Fridays for Future.

+++ Auch spannend: Greta Thunberg ergreift scharf Partei gegen Israel – „Oh Mädchen, das ist peinlich!“ +++

Klimaaktivist geht auf Distanz: „Menschen werden von solchen Reden abgestoßen“

Der niederländische Klimaaktivist Erjan Dam, der in Amsterdam die Bühne stürmte und so einen neuen Eklat um Greta Thunberg in Gang setzte, sprach nun mit dem „Spiegel“. In Amsterdam rief Dam in Thunbergs Mikro: „Ich bin für eine Klimademonstration hierher gekommen. Nicht, um politische Ansichten zu hören!“ Es hatte ihn empört, dass Thunberg statt über die Klimakrise über Palästina sprach. Der Niederländer wurde von der Bühne geschafft und Thunberg skandierte direkt danach mit Mitstreitern: „Auf besetztem Land gibt es keine Klimagerechtigkeit.“

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„Wenn Greta Thunberg oder andere führende Aktivisten ständig über die Palästina-Frage sprechen, sorgt das für Uneinigkeit“, klagte Erjan Dam nun gegenüber dem „Spiegel“. „Menschen, die anderer Meinung sind, werden von solchen Reden abgestoßen. Das schadet der Sache.“

Demo-Teilnehmer sind vorzeitig gegangen

Darum fordert der pensionierte Physiotherapeut: „Die Klimaschutzbewegung sollte sich auf ihr Kernthema konzentrieren: den Klimaschutz.“ Er jedenfalls sei enttäuscht: „Ich fühlte mich missbraucht – und viele andere Teilnehmer auch.“


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Er habe Thunberg immer bewundert. Wie viele andere sei er „extra für diese Demonstration nach Amsterdam gereist“. Aber bei dem Protest sei es kaum um den Klimaschutz oder die Umwelt gegangen, „sondern hauptsächlich um das Palästina-Problem“. Manche Redner hätten die Stimmung gegen Israel angeheizt. Viele Zuhörer seien so enttäuscht gewesen, dass sie weggegangen seien.