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Bundeswehr-Alarm wegen Putin: „Diese Leute wären tot“ – Lage der Truppe ist verheerend

Kriegsgefahr durch Putin: Wäre die Bundeswehr in der Lage, die EU und NATO-Partner zu verteidigen? Die Lage der Truppe ist verheerend.

Bundeswehr gegen Putin: Wäre die Truppe dafür gerüstet?
© IMAGO / Christian Spicker, IMAGO / Bihlmayerfotografie (Fotomontage DerWesten.de)

Pistorius: "Wir müssen kriegstüchtig werden"

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Notwendigkeit betont, dass die Bundeswehr "kriegstüchtig" werden müsse. Der Krieg sei zurück in Europa. Die Devise müsse lauten: "Krieg führen können, um keinen Krieg führen zu müssen", sagte Pistorius bei der Bundeswehrtagung in Berlin.

Wäre die Bundeswehr für einen Krieg gegen Putin gewappnet? Wie verteidigungsfähig ist die Truppe? Um diese Frage ging es am Dienstagabend (6. Februar) in der TV-Talkshow „phoenix-Runde“. Ein Militärexperte macht klar, wie ernst und bedrohlich die Lage für die deutschen Soldaten im Kriegsfall wäre.

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Müsste die Bundeswehr beispielsweise schon 2025 den NATO-Partner Litauen verteidigen, würde sie blank dastehen, so der Bundeswehr-Kenner.

Russland hat auf Kriegswirtschaft umgestellt: „Enorme Steigerungsraten“

Professor Sönke Neitzel, Militärhistoriker Uni Potsdam, sagt in der „phoenixRunde“, dass es eine Wahrscheinlichkeit gibt, dass Putin nach der Ukraine weitermacht. Das nötige Kriegspotenzial sei da: „Wir sehen, dass Russland diesen Krieg nicht verloren hat. Dass die ukrainische Gegenoffensive keinen Erfolg hatte. Wir sehen, dass Russland, zumindest nach den offiziellen Zahlen, 6 Prozent vom Bruttoinladsprodukt und 30 Prozent etwa vom Haushalt in Rüstung investiert. Wir sehen, dass die Sanktionen die russische Wirtschaft nicht abwürgen“, so Neitzel.

Die Panzer-Produktion und die Herstellung von Artellerie-Munition habe „enorme Steigerungsraten“. Russland hänge hier Europa deutlich ab.

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Wenn Russland den Ukraine-Krieg gewinnt, dann habe man ein anderes Szenario, ist der Professor überzeugt. Darauf müsse Deutschland vorbereitet sein. „Denn man kann eine kriegstüchtige Armee nicht wie ein Kaninchen aus dem Zylinder zaubern.“

Kriegsgefahr durch Putin: Die Bundeswehr wäre blank

Moderatorin Anke Plättner geht dann auf eine bemerkenswerte Aussage von Neitzel im Vorfeld der Talkshow ein. Die Bundeswehr könne momentan nur beweisen, „dass sie mit Anstand zu sterben versteht.“ Auch in der phoenix-Sendung hält er daran fest.

Der Verteidigungshaushalt sei zwar seit 2014 deutlich erhöht worden, doch die Effizienz sei nicht vorhanden. So habe Deutschland der NATO versprochen, bis 2025 eine einsatzbereite Heeresdivision zu haben. „Diese Division wird nicht fertig sein und sie kann auch nicht kämpfen, weil sie gar keine Munition hat“, erklärt der Bundeswehr-Experte.

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Das Milliarden-Budget allein sage nichts aus. Es komme darauf an, was die Truppe leisten kann und welche Fähigkeiten sie hat. So wäre es aktuell unmöglich, den baltischen Partnerstaat Litauen gegen Putin zu verteidigen. Die Bundeswehr „habe keine Drohnen, sie hat keine Drohnenabwehr, sie hat keine Helikopter-Abwehr“, zählt Neitzel auf. „Man kann eigentlich guten Gewissens dieser Division gar nicht den Einsatzbefehl geben, weil diese Leute tot wären. Und das wissen die auch.“ Darüber werde aber öffentlich nicht gesprochen.

„Vollendete Karrikatur des deutschen Bürokratismus“

Die Bundeswehr sei auch deshalb so blank, weil viel an Ausrüstung und Munition an die Ukraine geliefert wurde. „Wir haben 18 Leopard-Panzer abgegeben und genau 18 wieder bestellt. Und nicht 50 oder 100.“ Die Streitkräfte seien „eine vollendete Karrikatur des deutschen Bürokratismus“, urteilt der Kriegsfachmann.


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Aus Sicht des Miltärhistorikers sei es eine „Herkulesaufgabe“ die Effektivität der Truppe zu steigern und sie kriegstüchtig zu machen, damit sie Putin abschrecken kann. Die Bundeswehr habe sich 30 Jahre lang auf „völlig andere Szenarien“ vorbereitet. Nun stehe man vor einer „Neugründung“