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NATO sprengt bisherigen Bundeswehr-Plan – jetzt kommt’s knüppeldick für junge Leute

Der Druck auf die Merz-Regierung, Minister Pistorius und die Bundeswehr nimmt zu! Die Erwartungen sprengen alle bisherigen Planungen.

© IMAGO/Steinsiek.ch

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Die Bundeswehr steht vor riesigen Investitionen. Die Modernisierung der Streitkräfte soll vorangehen. Friedrich Merz gibt das Ziel aus, dass die Bundeswehr die stärkste konventionelle Armee Europas werden soll. Damit das gelingt, sind aber weitreichende Reformen nötig. Möglicherweise auch ein Schritt, der gesellschaftlich höchst umstritten ist.

So kam nun heraus, dass die NATO ziemlich extreme Forderung an die Bundeswehr fürs Jahr 2030 stellt.

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NATO-Plan übersteigt alle deutschen Planungen deutlich

Demnach könnte auf dem NATO-Gipfel Ende Juni beschlossen werden, dass das Verteidigungsbündnis eine Aufstockung der Bundeswehr-Truppe auf 240.000 bis 260.000 Soldaten vorsieht, wie die „Welt am Sonntag“ über diese ambitionierte Zielgröße für das Jahr 2030 berichtet.

Das würde den Rahmen der bisherigen Planungen im Ministerium von Minister Boris Pistorius komplett sprengen. Bislang strebt man für das Jahr 2031 nämlich 203.000 Soldaten an. Aktuell dienen 183.000 Menschen beim Bund. Die NATO würde somit eine Aufstockung um bis zu 40 Prozent verlangen!

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Wie das gehen soll, ist völlig unklar. Personalverantwortliche erklärten der „Welt am Sonntag“, dass sie das Ziel von 240.000 oder sogar 260.000 Soldaten bis 2030 als völlig unrealistisch ansehen. Eine grundlegende Wehrdienst-Reform könnte hier allerdings Abhilfe verschaffen, doch die ist politisch höchst umstritten.

Gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) spricht die scheidende Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, von nötigen Reformen. „Ich glaube nicht, dass wir beim neuen Wehrdienst ohne eine Form von Pflicht auskommen werden – auch wenn ich mir wünschen würde, dass es ohne geht“, so Högl. Die neue schwarz-rote Merz-Regierung will zunächst ein auf Freiwilligkeit basierendes Modell einführen.

Viel zu wenige Frauen, viel zu viele Abbrecher

Högl beklagt im Gespräch mit dem RND weiter, dass es beim Frauenanteil in der Bundeswehr großen Handlungsbedarf gilt. Dieser liegt bei 13 Prozent. Rechnet man jedoch den hohen Anteil von Frauen im Sanitätsdienst heraus, liegt man bei nur noch 9 Prozent. Vor allem in Führungspositionen mangelt es an Frauen, bedauert Högl.


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