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Bürgergeld: Nicht genug Geld für dein krankes Haustier? So kannst du Hund und Katze versorgen

Eine Tierarztrechnung kann schnell nach oben explodieren, erst recht wenn eine OP nötig ist. Was also kannst du als Bürgergeld-Empfänger tun?

Tierarzt-Sorgen für Bürgergeld-Empfänger.
© IMAGO / Zoonar, IMAGO / Zoonar

Bürgergeld: Lohnt sich die Arbeit für Geringverdiener noch?

CDU und CSU hatten Bedenken, das Bürgergeld motiviere zur Arbeitslosigkeit. Eine Studie widerspricht nun.

Wenn zur Sorge darum, dass am Ende des Geldes noch viel Monat übrig ist, auch noch das eigene Haustier kommt. Nicht nur die Verpflegung von Hund, Katze oder Wellensittich muss vom Bürgergeld-Regelsatz (502 Euro) abgezwackt werden, sondern im schlimmsten Fall auch hohe Kosten für Tierarzt und Medikamente. Ein Mehrbedarf, also einen höheren Regelsatz zur Versorgung der Tiere, gibt es vom Jobcenter nicht.

Eine beunruhigende und deprimierende Lage für Menschen, die wenig Geld, aber viel Tierliebe haben. Viele Hilfebedürftige, auch Menschen mit geringer Rente, stecken dann in der Klemme. Was tun?

Bürgergeld: Kannst du mit dem Tierarzt verhandeln?

Das ZDF-Magazin WISO gibt den Betroffenen wichtige Tipps. So bieten viele Tierärzte an, Rechnungen in Raten abzustottern. Das muss aber unbedingt vor der Behandlung geklärt werden, denn rechtlich besteht darauf kein Anspruch. Ratenzahlungen in Höhe von beispielsweise 25 Euro monatlich sind aber für Bürgergeld-Empfänger leichter zu stemmen als der Gesamtbetrag auf einmal.

In vielen Städten gibt es besondere Angebote für Bedürftige mit Tier

Eine weitere Möglichkeit für Bezieher von Bürgergeld oder Niedrigrenten ist das Aufsuchen von Tierärzten, die ehrenamtlich bzw. nur gegen eine kleine Aufwandspauschale arbeiten. Manche medizinischen Hilfsangebote werden auch durch Zuschüsse von Vereinen oder durch Spendern finanziert. Ansprechpartner in vielen Städten sind Tafeln für bedürftige Tiere, wie beispielsweise „TierTisch“ in Bielefeld, „Futteranker“ in Mannheim, die „Soziale-Tier-Not-Hilfe“ in Frankfurt am Main, die „OASE“ in Aschaffenburg, die „Tiertafel“ in München oder die „Soziale Futterstelle“ in Regensburg. In einigen Städten richten sich Angebote jedoch vor allem an Wohnungslose oder Suchtkranke und deren Tiere.

Zuletzt empfiehlt ZDF-Wiso noch den Gang zu lokalen Tierschutzorganisationen oder -vereinen, mit deren Hilfe „kannst du Spendenaufrufe organisieren“. Die Organisationen haben damit schon viel Erfahrung. „Manche Organisationen und Vereine haben außerdem einen Hilfsfonds, der bei finanziellen Engpässen aushilft.“ Jedoch seien viele dieser Vereine bereits stark belastet oder sogar überlastet, warnt die Redaktion.

Besser vorher ansparen

Die Ratgeber-Seite gegen-hartz.de empfiehlt, vorsorglich zu handeln. Bürgergeld-Bezieher sollten am besten jeden Monat 5 Euro oder mehr für das Tier ansparen. So dass man nach wenigen Jahren für einen medizinischen Notfall immerhin einen kleinen Betrag von 200 oder 300 Euro zur Verfügung hat, um einen Tierarzt aufzusuchen.

Früher oder später muss fast jedes ältere Tier mal zum Tierarzt. Damit man dann nicht in arge Not gerät oder zumindest die ersten Rechnungen noch stemmen kann, kann ein angesparter Notgroschen für das liebste Tier von Bürgergeld-Empfängern oder Rentnern in der Grundsicherung Gold wert sein.