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Bürgergeld: „Dürfen die das eigentlich?“ – Mann wartet wie auf heißen Kohlen auf Überweisung

Keine pünktliche Überweisung: Ein Mann hat sein Bürgergeld nicht rechtzeitig erhalten. Was ist da los? Oder ist er selbst dran schuld?

Wann kommt das Bürgergeld?
© IMAGO / Panthermedia

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

„Das kann doch wohl nicht normal sein“ – in einer Bürgergeld-Gruppe auf Facebook lässt ein Bezieher seinen Frust über das Jobcenter raus. Er wartet ungeduldig auf das Geld vom Amt.

Normalerweise wird das Bürgergeld zum Ende des Vormonats ausgezahlt. In seinem Fall herrscht jedoch weiterhin Ebbe auf dem Konto. Er macht sich große Sorgen: „Komme mir vor, wie in den April geschickt!“

Bürgergeld-Ärger: Überweisung lässt auf sich warten

„Habe denen auch mitgeteilt, dass ja gerade am Anfang des Monats das meiste bezahlt werden muss und mir jetzt schon die Mahnungen und Forderungen ins Haus schneien!“, schreibt er aufgebracht. „Dürfen die das eigentlich solange jetzt einbehalten?“

Doch was ist hier los? Wieso hatte der Mann auch am 4. April, an diesem Tag hat er den Beitrag erstellt, noch kein Bürgergeld überwiesen bekommen? Tatsächlich handelt es sich hier um einen Fall, der auch andere betreffen könnte. Die Hintergründe klärten sich rasch auf Facebook auf.

Der Mann hatte nämlich einen Weiterbewilligungsantrag für das Bürgergeld gestellt – zeitlich jedoch äußerst knapp. „Durch den Poststreik ist der Antrag erst kurzfristig bei mir angekommen und da wollte ich ihn digital erledigen, hatte aber kein Internet! Als ich wieder Internet hatte, habe ich ihn direkt abgeschickt!“, erklärt der Mann auf Nachfrage einer Frau in der Facebook-Gruppe.

„Du musst aus dem Quark kommen“: Tadel für Bürgergeld-Antragsteller

Aha, daran liegt es also! „Du willst Geld haben, also musst du in den Quark kommen“, kriegt er prompt von einer Gruppenmitglied eins auf den Deckel! „Man wartet auch nicht auf einen Antrag, sondern lädt ihn runter“, tadelt ihn eine Frau. Und sowieso hätte er den Antrag besser direkt abgeben sollen, kriegt er im Kommentarbereich noch um die Ohren gehauen.

„Und das heißt jetzt, dass ich solange warten muss, bis die in die Pötte kommen und den Antrag bearbeitet haben? Und was mache ich in der Zwischenzeit? Diät und diejenigen vertrösten, die eigentlich am Monatsanfang auf ihr Geld warten?“, zeigt sich der Antragsstelle wenig einsichtig.

Die Jobcenter brauchen Wochen für die Bürgergeld-Anträge

Tatsächlich hat man schlechte Karten, wenn man mit dem Antrag zu lange trödelt. Es finden sich bei Jobcentern im Netz unterschiedliche Angaben zu den Bearbeitungszeiten von Bürgergeld-Weiterbewilligungsanträgen. Unter einer Woche klappt das wohl bei keinem Amt. Ein Jobcenter in Niedersachsen teilt mit, dass es „maximal fünf Wochen“ für die Bearbeitung braucht. Ein anderes Jobcenter aus Bayern schreibt dagegen „bis zu zwei Wochen“.

Die Anträge sollten also schnellstmöglich abgeschickt werden, damit man keine böse Überraschung zum Monatswechsel erlebt. Hier kann man den Antrag zur Weiterbewilligung online ausfüllen.