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Asyl: Hungersnot in Gaza – werden Kinder nach Deutschland gebracht?

Die Lage im Gaza-Streifen eskaliert – unter den Opfern: unzählige Kinder. Jetzt wird über ein bundesweites Rettungsprogramm diskutiert.

© IMAGO/Anadolu Agency

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Die Lage in Gaza spitzt sich weiter zu. Immer mehr Menschen leiden an Hunger, sterben an Unterernährung. Darunter sind auch viele Frauen und Kinder. Zwar beginnt Deutschland langsam damit, Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete zu liefern, doch das geht vielen nicht weit genug.

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Der Oberbürgermeister der Stadt Hannover hatte letzte Woche angekündigt, 20 Kinder aus Gaza aufnehmen zu wollen. Sind solche Projekte auch in anderen Regionen der Bundesrepublik geplant?

Onay kämpft für Gaza-Kinder – auch bundesweit?

Der Oberbürgermeister Hannovers, Belit Onay, sagte letzte Woche, Kinder aus Gaza seien besonders schutzbedürftig oder traumatisiert. Man wolle sie also in Sicherheit bringen und beispielsweise in Pflegefamilien unterbringen. Die Aufnahme-Initiative wird nicht nur von der Stadt Hannover, sondern unter anderem auch vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen getragen.

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Mit Blick auf eine Ausweitung des Projekts sagt Onay: „Ich bin fest überzeugt, dass wir nicht die Einzigen bleiben“. Die Umsetzung des Rettungsprogramms hängt jedoch auch vom Bund ab. Die Entscheidung über Migration und Asyl liegt beim Bundesministerium des Innern (BMI).

Ein Sprecher teilte mit: „Die Umsetzbarkeit derartiger Initiativen hängt entscheidend von der Sicherheitslage, der Möglichkeit der Ausreise und weiteren Faktoren ab. Konkrete Vorhaben werden zurzeit mit verantwortlichen Partnern geprüft. Dabei steht die Ausweitung der medizinischen Hilfe vor Ort und in regionaler Nähe im Hauptfokus.“

Tatsächlich könnte es schwer werden, die palästinensichen Kinder überhaupt aus dem Gazastreifen herauszubekommen. Denn die Gebiete sind für Flüchtlinge nach außen abgeriegelt.

14 Tonnen Hilfe – für zwei Millionen Menschen

Wie das Welternährungsprogramm (WFP) mitteilt, wären monatlich mehr als 62.000 Tonnen Lebensmittelhilfe nötig, um die zwei Millionen Menschen, die im Gaza-Streifen leben, zu versorgen. Die Bundesregierung hat Anfang August damit begonnen, Nahrungsmittel und medizinische Hilfsgüter über den von Israel abgeschnittenen Gebieten abwerfen zu lassen.


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Laut Bundesverteidigungsministerium handelte es sich zumindest bei den ersten beiden Flügen um knapp 14 Tonnen. Zu wenig also, um alle Palästinenser vor dem Hunger zu retten, und dann sind da noch die Bedrohung im Gaza-Streifen durch herabfallende Trümmer und Kampfhandlungen.