Armin Laschet hatte am Mittwochabend einen letzten Solo-Auftritt zur besten Sendezeit vor der Bundestagswahl. Der Kanzlerkandidat der Union durfte sich nach Annalena Baerbock und Olaf Scholz in der ARD-Wahlarena präsentieren.
Dabei fiel den ARD-Zuschauern besonders eine Masche von Armin Laschet auf, die nicht wenigen auf die Nerven ging: seine NRW-Prahlerei! Selbst zwei Fragestellerinnen im ARD-Studio wurde das irgendwann zu viel!
Armin Laschet geht ARD-Zuschauer mit NRW-Prahlerei auf die Nerven: „Muss das reinste Paradies sein“
Armin Laschet versuchte in der Sendung mit seiner Regierungserfahrung zu punkten. Seit 2017 ist er Ministerpräsident von NRW, von 2005 bis 2010 war der Landesminister unter Regierungschef Jürgen Rüttgers. Auffällig oft spielte Laschet die NRW-Karte aus, ähnlich wie Markus Söder gerne von seinem Freistaat Bayern spricht.
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TV-Höhepunkte bis zur Bundestagswahl:
- 16.9.: ZDF-Klartext mit Annalena Baerbock
- 19.9.: Triell auf Sat.1 und ProSieben
- 23.9.: Spitzenkandidaten-Runde bei ARD und ZDF
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ARD-Wahlarena: Zuschauer können NRW-Beispiele von Armin Laschet nicht mehr hören
Manche ARD-Zuschauer konnte mit den ständigen Verweisen auf sein Bundesland aber nichts anfangen. So reagierten einige im Netz:
- „Ich möchte gerne von Herrn Laschet wissen, warum er unbedingt Bundeskanzler werden will, wo er doch der tollste Ministerpräsident aller Zeiten in NRW ist.“
- „Ich lebe ja in NRW und staune, was der Laschet hier alles erreicht hat (*erreicht haben will).“
- „Er will mit Erfolgen und Erfahrung glänzen, aber will der Rest der Republik ständig diese Geschichten von Rhein und Ruhr hören?“
- „Ich hab immer nur gehört, bei uns in NRW und ich.“
- „NRW muss das reinste Paradies sein.“
- „Bei jeder NRW-Erwähnung einen Shot trinken macht betrunken!“
- „Bei jeder Frage kommt ein Beispiel aus NRW. Schaut euch alles, was in NRW gelaufen ist an und überlegt, ob ihr das auch in ganz Deutschland haben wollt.“
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Auch Oliver Kalkofe rechnet nach ARD-Abend mit Armin Laschet ab
Auch TV-Satiriker Oliver Kalkofe fiel die NRW-Prahlerei von Armin Laschet auf. Aus der ARD-Wahlarena habe er gelernt: „NRW ist toll, wenn Armin Laschet gewählt wird, wird ganz Deutschland so schön.“
Sozialarbeiterin zu Armin Laschet: „Wenn Sie Kanzler werden, dann geht es nicht um NRW“
Doch nicht nur vor den Bildschirmen gab es negative Reaktionen, sondern sogar im Studio reichte es zwei Frauen mit den NRW-Beispielen von Armin Laschet.
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So wollte eine Sozialarbeiterin, die in einem Frauenhaus in NRW arbeitet, wissen, wann es endlich einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen Frauenhaus-Platz geben wird, damit keine Hilfsbedürftigen mehr abgewiesen werden müssen und die Finanzierung gesichert ist.
Armin Laschet fiel da direkt ein, auf seinen damaligen Posten als Frauenminister „im schönen Land Nordrhein-Westfalen“ zu verweisen. Dieses habe im Übrigen die dichteste Frauenhaus-Infrastruktur aller deutschen Bundesländer, erwähnte er noch mit.
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Die Sozialarbeiterin war genervt: „Wenn Sie Kanzler werden, dann geht es nicht um NRW. NRW ist ganz gut ausgebaut, da gebe ich Ihnen recht!“ Sie wolle wissen, was Herr Laschet auf Bundesebene plane, damit der Flickenteppich verschwinden.
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Eine konkrete Antwort blieb ihr Armin Laschet schuldig, aber er dankte ihr, dass sie bestätigt habe, „dass das Netz in Nordrhein-Westfalen gut ist“.
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Klimaaktivistin pflaumt Laschet an: „Sie haben sich und NRW im Prinzip hochgelobt, aber Ihre Klimapolitik ist eine Katastrophe“
Später platzte einer jungen Klimaaktivistin aus Hamburg der Kragen. „Ich bin sehr verägert“, machte die 15-jährige Schülerin klar. „Sie haben sich und NRW im Prinzip hochgelobt, aber Ihre Klimapolitik ist in den letzten Jahren eigentlich eine Katastrophe. Sie war von krassen Fehlentscheidungen und Skandalen geprägt“, behauptete sie.
Laschet habe den Ausbau der Erneuerbaren Energien in NRW gebremst, beispielsweise durch die neue Abstandsregelung für Windkraftanlagen. Außerdem habe er den Hambacher Forst illegal räumen und 2020 das Kohlekraftwerk Datteln IV ans Netz gehen lassen. Kurzum: Er habe beim Klimaschutz in seinem Bundesland versagt, so die „Fridays for Future“-Aktivistin.
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Laschet entgegnete, dass seine Regierung den Hambacher Forst gerettet habe. Es sei die rot-grüne Vorgängerregierung gewesen, die den Braunkohle-Abbau bis 2045 genehmigt habe.
So oder so: Für viele Menschen, insbesondere außerhalb des Westens, war es etwas zu viel NRW-Eigenlob von Armin Laschet an diesem Abend.
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