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AOK packt aus: Immer mehr lassen sich DESHALB krankschreiben – früher gab’s das fast nie

Die Krankenkasse AOK veröffentlicht spannende Zahlen: Vor allem junge Arbeitnehmer trifft ein Trend. Auch Barmer erkennt eine Entwicklung.

AOK-Trend: Immer mehr AU-Fälle wegen Kopfschmerzen.
© IMAGO/Westend61

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2023 soll der durchschnittliche Zusatzbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung steigen. Bei diesen Krankenkassen können Versicherte bei einem Wechsel am meisten sparen.

Der Trend ist eindeutig: Die Zahl hat sich in den vergangenen 20 Jahren vervierfacht! Die Krankenkasse AOK packt nun aus, wieso sich immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland krankschreiben lassen. Die Krankenversicherung Barmer erkennt eine ähnliche Entwicklung.

Auffällig ist: Besonders jüngere Menschen scheinen besonders betroffen zu sein von dem Krankheitsbild. Stellt sich die Frage: Waren die Menschen früher härter im Nehmen? Oder liegt es an anderen Faktoren?

AOK veröffentlicht Zahlen: Besonders junge Arbeitnehmer unter den AU-Fällen

Es geht um Kopfschmerzen. Vor 20 Jahren kamen auf 100 Versicherte lediglich 1,6 Krankenscheine wegen dieser Diagnose. Im vergangenen Jahr waren es dagegen 6,4 Krankenscheine, macht die AOK Rheinland/Hamburg nun öffentlich.

Laut der AOK sind vor allem junge Leute von diesem Krankheitsbild betroffen. Hier eine Auflistung von Krankschreibungen pro Jahr je 100 Versicherte nach Altersgruppen:

  • unter 20-Jährige: 20,7 AU-Fälle
  • 20-29-Jährige: 11,2 AU-Fälle
  • über 60-Jährige: 3,4 AU-Fälle

Doch woran liegt das? Schlucken die Älteren bei Kopfschmerzen einfach mehr Medikamente? Achten die Jüngeren besser und vorsorglicher auf die Signale ihrer Körper? Liegt es an der veränderten Arbeitswelt?

Schlucken Ältere einfach mehr Schmerzmedikamente?

Die AOK Rheinland/Hamburg zeigt Verständnis für die vermehrten Krankschreibungen: „Kopfschmerzen sollten ernst genommen werden. Vor allem dann, wenn sie mehrmals im Monat auftreten“, so Andreas Schmidt, Geschäftsführer des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg. Man müsse die Beschwerden ärztlich abklären lassen und dürfe nicht allzu sorglos Schmerzmedikamente zu sich nehmen.

Laut AOK geben viele Betroffen an, dass Stress, lange Bildschirmzeiten, Lärm sowie seelische Belastungen mit ihren Kopfschmerzen im Zusammenhang stehen. AOK-Mann Schmidt rät Arbeitgebern daher dazu, räumliche Veränderungen im Büro vorzunehmen: „Wenn Nacken- oder Rückenverspannungen durch langes, monotones Sitzen die Kopfschmerzen verursachen, kann ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz für Entlastung sorgen.“


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