Zu den erstaunlichsten Entwicklungen seit der Eskalation der Ukraine-Krise gehört, dass plötzlich Annalena Baerbock in Deutschland auf einmal ganz anders wahrgenommen wird.
Die gescheiterte Kanzlerkandidatin der Grünen gewinnt täglich Respekt hinzu, selbst vom politischen Gegner. Zuletzt lobte sie Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU): „Wir sind froh, dass Sie in dieser schweren Zeit Verantwortung für unser Land tragen.“
Annalena Baerbock doch die bessere Kanzlerin? Plötzlich denken die Deutschen anders über sie
Anerkennung erfuhr Annalena Baerbock auch für ihre Rede vor der UN-Vollversammlung oder nach ihrem Staatsbesuch in Moskau kurz vor dem Überfall auf die Ukraine. Dort ließ sie sich von ihrem erfahrenden Amtskollegen Sergej Lawrow nicht einschüchtern.
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Das ist Annalena Baerbock:
- geboren am 15. Dezember 1980 als Annalena Charlotte Alma Baerbock in Hannover
- Sie ist die erste Außenministerin Deutschlands.
- Nach Joschka Fischer ist sie das zweite Mitglied der Grünen in diesem Amt.
- Zuvor war die Co-Vorsitzende der Grünen die erste Kanzlerkandidatin ihrer Partei.
- Sie ist verheiratet und Mutter zweier Töchter.
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Annalena Baerbock findet in der Bundesregierung die klarsten Worte gegenüber dem Putin-Regime. Sie spricht bestimmter als Kanzler Olaf Scholz, den sie in Bezug auf die Ukraine vor sich herzutreiben scheint. Nicht wenige fragen sich, ob Annalena Baerbock mit ihrer eindeutigen Ausrichtung auf eine wertebasierte Außenpolitik nicht doch die bessere Kanzlerin gewesen wäre.
Im Netz liest man in diesen Tagen vermehrt Kommentaren wie diese hier: „Ich hatte Baerbock für ein Leichtgewicht gehalten – habe dazugelernt.“ Oder auch: „Man wächst mit seinen Aufgaben! Frau Baerbock macht gerade einen tollen Job!“ Viele schreiben, dass sie sich in ihr getäuscht haben und ihr nicht zugetraut hätten, Regierungsverantwortung auszufüllen.
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Annalena Baerbock: Stimmungsumschwung in Umfrage
Und tatsächlich zeigt sich ein deutlicher Stimmungsumschwung gegenüber Außenministerin Baerbock in einer neuen Forsa-Umfrage, nachdem sie noch im Bundestagswahlkampf nach zahlreichen Patzern teilweise verhöhnt wurde.
In der jüngsten Forsa-Umfage für RTL und ntv gaben 59 Prozent der Befragten an, mit Baerbock zufrieden zu sein. 33 Prozent sind unzufrieden. Noch im Februar sah das bei einer Umfrage von Infratest dimap für die ARD fast umgekehrt aus. Damals waren nur 36 Prozent mit der Außenministerin zufrieden und 55 Prozent unzufrieden.
Zwar ist das ein anderes Umfrage-Institut, vergleicht man dennoch diese Werte, hat Baerbock innerhalb von wenigen Wochen rund 20 Prozent an Zustimmung in der Bevölkerung hinzugewonnen!
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Annalena Baerbock: Olaf Scholz noch etwas beliebter
Beliebter ist aktuell nur Kanzler Olaf Scholz, mit dem laut der Forsa-Umfrage 60 Prozent zufrieden und 33 Prozent unzufrieden sind. 48 Prozent würden ihn derzeit direkt zum Kanzler wählen. Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) kommt dagegen auf nur 19 Prozent.
Auch Vizekanzler Robert Habeck gewinnt an Zustimmung hinzu. Mit seiner Arbeit zeigen sich 53 Prozent einverstanden. Weitaus weniger Rückhalt hat dagegen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Mit ihrer Leistung sind aktuell nur 31 Prozent einverstanden. Das Beispiel Baerbock zeigt aber, dass sich so etwas auch schnell drehen kann.
ZDF-Politbarometer: Auch hier geht es aufwärts für Annalena Baerbock
In der Rangliste der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker beim ZDF-Politbarometer vom 11. März verbesserte sich insbesondere Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Baerbock rückt drei Plätze vor und erreicht ebenfalls einen Wert von 1,4 (zuvor 0,4). Auf Platz eins liegt Scholz mit einem Durchschnittswert von 1,9 (zuvor 1,4).
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SPD wieder stärkste Kraft in Umfrage
Diese Rückendeckung für den SPD-Kanzler und die Spitzenpolitiker der Grünen hat auch Effekte bei der Sonntagsfrage. Die SPD kommt bei Forsa nun auf 26 Prozent und ist damit wieder stärkste Kraft vor CDU/CSU (25 Prozent). Beim ZDF sind es sogar 27 Prozent für die Sozialdemokraten, die Union kommt auf 24 Prozent.
Die Grünen liegen in beiden Umfragen 18 Prozent über ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl. Die FDP dagegen kommen bei beiden Instituten nur auf 9 Prozent.