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Wegen Tampon: US-Model verliert nun auch ihr zweites Bein

Wegen Tampon: US-Model verliert nun auch ihr zweites Bein

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Model Lauren Wasser presents a creation from the Chromat Spring/Summer 2017 collection during New York Fashion Week in the Manhattan borough of New York, U.S., September 9, 2016. REUTERS/Lucas Jackson - S1AEUAJXEYAA Foto: REUTERS
  • Vor fünf Jahren wurde Lauren Wasser ihr rechtes Bein amputiert
  • Sie hatte einen toxischen Schock erlitten, ausgelöst durch die Nutzung von Tampons
  • Nun wird sie auch ihr zweites Bein verlieren

Berlin. 

2012 verlor Model Lauren Wasser ihr rechtes Bein, nachdem sie ein toxisches Schocksyndrom (TSS) erlitten hatte – ausgelöst durch die Nutzung eines Tampons. Nun gab sie bekannt, dass auch ihr linkes Bein amputiert werden muss.

„In ein paar Monaten wird mir unweigerlich mein anderes Bein amputiert werden“, sagte Wasser dem Magazin „InStyle“. „Ich kann nichts dagegen tun. Was ich aber tun kann, ist sicherzustellen, dass andere nicht das gleiche Schicksal erleiden.“

Ärzte empfahlen Komplett-Amputation

Für das Model ging es vor fünf Jahren um Leben und Tod. Sie infizierte sich mit TSS, nachdem sie während ihrer Periode Tampons nutzte. Zunächst hatte sie grippeähnliche Symptome, die letztlich zu einem Herzinfarkt führten.

Später griff Wundbrand ihre Beine an, so dass ihr rechtes Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste sowie alle Zehen an ihrem linken Bein. Schon damals empfahlen die Ärzte die Amputation beider Beine, Wasser entschied sich aber dagegen.

Wasser will Augenmerk auf die Gefahren richten

Allen Widrigkeiten zum Trotz schaffte es die heute 29-Jährige ihrem Kampf etwas Positives abzugewinnen. Wasser modelt nicht nur längst wieder, sie hat sich auch der TSS-Prävention verschrieben, indem sie die Aufmerksamkeit auf potenzielle Risiken des Tampongebrauchs richtet.

Das Model unterstützt eine Gesetzesinitiative, die Hersteller von Hygieneprodukten für Frauen verpflichten will, genau offen zu legen, aus welchen Stoffen die Produkte hergestellt werden und was ihre Langzeitwirkungen sind. „Es ist Zeit, dass wir, als Verbraucher, sicherere Produkte und mehr Transparenz darüber einfordern, was wir unseren Körpern zuführen“, so Wasser.

Knochen musste weggefräst werden

Noch heute kämpft die junge Frau mit furchtbaren Schmerzen. „Mein linker Fuß hat ein offenes Geschwür, keine Ferse und keine Zehen“, sagte sie „InStyle“. „Über die Jahre hat mein Körper viel Calcium produziert, wodurch meine Knochen in dem Fuß wachsen. Im Grunde sagt mein Gehirn meinen Zehen, dass sie wieder zurückwachsen sollen.“

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Wasser habe sich deshalb bereits Operationen unterziehen müssen, um den Knochen abzufräsen. Andernfalls wäre das Laufen zu schmerzhaft gewesen. Ihr Fuß dürfe zudem wegen des Geschwürs nicht nass werden.

„Aber es ist Zeit für mich zu leben! Ich will das Meer fühlen. Seit mehr als fünf Jahren konnte ich das nicht mehr.“ Nach einer erneuten Amputation wäre das wieder möglich.

(cho)