Günstig und mit wenig Aufwand – so würde jeder gerne seinen Urlaub planen. Bisher waren da nur das Reisebüro und die eigene Onlinerecherche eine Option. Doch jetzt grassiert ein Trend, der vermeintlich noch schneller zum Erfolg führen soll: eine künstliche Intelligenz die Aufgabe übernehmen lassen.
Während viele noch davor zurückschrecken, die mittlerweile gängigen KIs wie ChatGPT oder Google Gemini zu benutzen, sind sie bei anderen längst im Alltag angekommen – und werden nun auch für die Urlaubsplanung benutzt. Wir haben den Versuch ebenfalls gewagt.
Urlaub mit Google Gemini planen
Nach einem weniger erfolgreichen Test mit ChatGPT wage ich mich nun an die KI von Google: Gemini. Der erste Unterschied hier: Ich muss mich für die Nutzung anmelden. Mit einem Google-Konto, das vermutlich beinahe jeder hat, kein Problem. Auch wenn man sich hier die Datennutzung genauer ansehen sollte, doch das ist ein anderes Thema.
Wie auch schon beim ersten Test (>>hier mehr dazu) lasse ich mir wieder einen kurzen, romantischen Trip nach Prag planen. Gleiche Voraussetzungen, gleiche Angaben. Mein erster Eindruck ist, dass Gemini allerdings ein wenig fauler ist. Zum Beispiel schlägt er mir für den Abreisetag etwas Unkonkretes wie „genießt ein letztes gemeinsames Mittagessen in Prag“ vor. Nach Eingabe weiterer Interessen meinerseits wird gleich doppelt gemoppelt. Eine Prager Bier-Tour und danach den Abend in einer Bar ausklingen lassen? Allgemein fragt mich Gemini erst recht spät nach meinen Vorlieben. ChatGPT hatte gleich zu Beginn danach gefragt.
Urlaub: Unterschiede zwischen KIs
Dann merke ich, dass mir die beiden KIs zwar sehr unterschiedliche Vorschläge anzeigen, sowohl bei den Aktivitäten als auch bei den Hotels. Zudem betont Gemini, welche davon am ehesten zu mir passen würden. Und siehe da, sie sind wirklich ziemlich perfekt auf meine Vorlieben abgestimmt.
Auch interessant: Urlaub in Italien: Land verschärft Regeln – Reisenden droht saftiges Bußgeld
Doch dann stoße ich auch schon auf dieselben Probleme wie bei ChatGPT: Preise und Verfügbarkeiten. Auch Gemini kann keine konkreten Angaben zu Übernachtungspreisen machen, nur ungefähren Einschätzungen abgeben und weiß auch nicht, ob zum Reisedatum noch Zimmer frei sind. Von fünf Hotels sind zwei bereits belegt und das dritte fast doppelt so teuer wie in meinem Budget festgelegt. Darauf weist die KI allerdings auch deutlich hin und gibt mir zudem Tipps zum Preisvergleich und weist mich daraufhin, bei der Buchung besonders auf Bewertungen und Kommentare zu achten.
Urlaub mit Gemini planen: Ein Fazit
Die Hotelauswahl ist beachtlich: Alle vorgeschlagenen Unterkünfte haben bei „Check24“ eine Bewertung von 9,3 und höher. Nur ein Vorschlag deckt sich mit ChatGPT. Eines liegt auch in meinem Budget und entspricht meinen Vorstellungen. Doch die Buchung muss ich wieder selbst übernehmen. Die KI ersetzt mir hier zwar die Recherche – zum Teil aber auch nur – doch alles andere ist meine Aufgabe.
Mehr Themen:
Keine konkreten Preise, keine Verfügbarkeiten, nur vage Angaben dazu, ob ich die gewünschten Aktivitäten dort auch zum gewünschten Zeitpunkt machen kann. Eine Inspirationsquelle ja, doch bietet die KI eine wirkliche Zeitersparnis? Für jemanden, der sich damit nicht auskennt, definitiv nicht. Und apropos Quelle – ein großer Unterschied, der mir noch zwischen ChatGPT und Gemini aufgefallen ist: Letztere zeigt mir keine Quellen an. Ich bleibe im Dunklen darüber, woher die KI die Informationen hat und muss am Ende doch selber nachrecherchieren.