Auweia! Paukenschlag in einem beliebten Urlaubsgebiet. Normalweise geht man davon aus, dass viele Länder vom Tourismus leben und deshalb auch gerne Gäste empfangen. Wer aber in nächster Zeit Urlaub auf den Kanaren plant, der könnte sich unerwünscht fühlen. Dort protestieren momentan Einheimische gegen Urlauber auf den Kanaren.
Das sind die Hintergründe.
Urlaub auf den Kanaren: Touristen sollen in Karibik reisen
Nach Informationen der „Bild“ hat Carlos Tarife, der stellvertretende Bürgermeister von Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz, von Touristen gefordert, dass sie lieber in die Dominikanische Republik reisen sollen, aber bitte nicht mehr auf die Kanaren. „Geht lieber in die Karibik“, fordert Tarife. Er stellt sich damit gegen Urlauber, die vor allem auf billige All-Inclusive-Urlaube aus sind.
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Erst wenige Tage zuvor hatten Tausende Einheimische auf den Straßen des Atlantischen Archiples gegen die Schattenseiten des Massentourismus protestiert. Der Politiker erklärte in einem Interview mit einem Radiosender, warum er vorübergehend gegen den Massentourismus sei und warum er sich für höherklassige Unterkünfte ausspreche. Damit spricht er eine klare Kritik gegen erschwingliche All-Inclusive-Angebote aus.
Urlaub auf den Kanaren soll sich ändern
Der stellvertretende Bürgermeister begründet seine Forderungen mit einer Umstrukturierung. „Auf den Kanarischen Inseln haben wir heute weniger Hotelbetten als vor fünf oder sechs Jahren. Wo es Hotels mit 250 Betten gab, sind es jetzt Hotels mit weniger Betten, aber höherer Qualität“, erklärt Tarife.
„Ich denke, das ist die Art von Tourismus, die wir hier brauchen, nicht die Art von Tourismus mit All-Inclusive-Armbändern, bei denen Urlauber im Hotel bleiben und alles im Hotel machen. Dafür gibt es meiner Meinung nach Reiseziele wie die Dominikanische Republik und andere Orte“, so der Politiker.
„Ihr genießt, wir leiden“
Viele Einwohner unterstützen die Forderungen des stellvertretenden Bürgermeisters. Laut offiziellen Angaben gingen am Wochenende etwa 30.000 Demonstranten auf die Straße und skandierten „Ihr genießt, wir leiden“ oder „Tourismus-Moratorium jetzt“. Die Organisatoren der Demo sprechen sogar von 80.000 Menschen.
„Es ist keine Botschaft gegen den Touristen, sondern gegen ein Tourismusmodell, das diesem Land nicht zugutekommt und geändert werden muss“, sagte ein Demonstrant in Santa Cruz am Wochenende.
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Hauptanliegen der Einwohner der Kanaren – u. a. Teneriffa, Fuerteventura, Lanzarote, Gran Canaria – ist eine Obergrenze für Touristen und bezahlbarer Wohnraum für Einheimische.
Letztes Jahr zählten die Kanarischen Inseln 14 Millionen ausländische Besucher. Vor allem Touristen aus Deutschland und Großbritannien. Die Bevölkerungszahl selbst liegt bei etwa 2,2 Millionen Einwohner.