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Sparkasse, Volksbank und Co. bald mit drastischem Schritt? Kunden könnten in die Röhre gucken

Dänemark hat 2022 keinen einzigen Raubüberfall auf Banken verzeichnet. Der Grund: Bargeld ist kaum noch da. Ein Vorbild für deutsche Banken?

Sparkasse, Volksbank und Co.
© IMAGO / Michael Gstettenbauer/ Future Image, Montage: DER WESTEN

Nachhaltig investieren – so geht’s!

Banken finanzieren immer noch Waffenschmieden und blutige Konflikte mit ihren Geldern – doch auch Banken können nachhaltig sein!

Ob sich Sparkasse, Volksbank und andere Banken an unserem nördlichen Nachbarn ein Vorbild nehmen? In Dänemark hat es 2022 erstmals nicht einen einzigen Banküberfall gegeben. Während es im Jahr 2000 im vergleichsweise friedlichen Dänemark immerhin noch 221 bewaffnete Banküberfälle gegeben hat, waren es seit 2017 immer weniger als zehn und 2022 schließlich kein einziger mehr. Das teilte die Bankenvereinigung Finansforbundet mit.

Der Grund könnte darin liegen, dass die Banken dort langsam, aber sicher das Bargeld abschaffen. Es verliert im dänischen Alltag ohnehin stetig an Bedeutung, und das nicht erst seit der Corona-Krise. Folglich haben auch die Banken im skandinavischen Land kaum noch Bargeldreserven in ihren Filialen. Ziehen da bald Sparkasse, Volksbank und weitere deutsche Banken nach? Zum Vergleich: In Deutschland hat es 2021 noch Raubüberfälle gegeben.

Gehen bald Sparkasse, Volksbank und Co. drastischen Schritt für Kunden?

Es ist ja auch logisch: Wenn kaum noch Bargeld in den Bankfilialen vorhanden sind, ist das Chance-Risiko-Verhältnis für Räuber schlichtweg zu schlecht, weil sich die Beute in Anbetracht der immensen Eskalations- und Festnahme-Gefahr nicht lohnt. Doch wie ist es bei unseren heimischen Banken? Wird auch dort sukzessive das Bargeld reduziert, um es so Bankräubern noch schwerer zu machen?

Ein Sprecher der Sparkassen-Finanzgruppe sagt dieser Redaktion auf Anfrage: „Deutschland ist noch immer ein Bargeld-Land. Entsprechend werden die Sparkassen auch weiterhin flächendeckende Bargeldversorgung der Bevölkerung sicherstellen. Bargeld spielt im Alltag der Menschen in Dänemark fast keine Rolle mehr. Entsprechend wurde dort das Angebot der Nachfrage angepasst.“ Für die Commerzbank kommt eine Reduzierung zum aktuellen Zeitpunkt ebenfalls nicht infrage: „Bargeld bleibt ein wichtiger Bestandteil der Commerzbank Dienstleistungen. Die Bestände passen wir dem Bedarf an“, wie eine Sprecherin mitteilte.

Volksbank, Deutsche Bank und Postbank erwägen keine Bargeld-Reduzierung

Auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken erwägt keine Reduzierung der Bargeld-Bestände in ihren Filialen. Eine Sprecherin: „Bargeld wird von Verbrauchern hierzulande immer noch gern als Bezahlmittel genutzt, daher können Bankkunden in Deutschland weiterhin auf eine Geldautomaten-Infrastruktur setzen, die sich am Bezahlverhalten ausrichtet. Über die Ausstattung seines jeweiligen Geldautomatennetzes entscheidet jedes Kreditinstitut selbst.“

Ähnlich sehen es Deutsche Bank und Postbank. Zwar setze sich das bargeldlose Bezahlen per Smartphone und Karte in Deutschland mehr und mehr durch. Ein Sprecher zu dieser Redaktion: „Vor allem bei Jüngeren wächst die Bereitschaft, komplett auf Bargeld zu verzichten.“


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Er schränkt aber auch ein: „Für die Mehrheit der Älteren ist das aber noch keine Option. Als Deutsche Bank und Postbank beobachten wir das Bargeldverhalten unserer Kunden und den Markt sehr genau. Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass uns Bargeld auch noch in Zukunft erhalten bleibt. Wir werden somit grundsätzlich weiterhin Bargeld am Schalter zur Verfügung stellen. Die Anzahl dieser Schalter richtet sich nach der jeweiligen Bargeldnachfrage vor Ort.“