Der Flughafen von Palma de Mallorca ist das Tor zur beliebtesten Ferieninsel der Deutschen. Jahr für Jahr strömen Millionen Reisende über das Terminal Son Sant Joan – vor allem in den Sommermonaten herrscht hier Hochbetrieb. Ob Partyurlaub am Ballermann, Familienferien im Osten oder Finca-Aufenthalt im Inselinneren: Fast jeder Mallorca-Besuch beginnt und endet an diesem Flughafen.
Entsprechend groß ist der Druck auf die Infrastruktur – nicht zuletzt wegen der aktuellen Bauarbeiten, die den Flughafen fit für die Zukunft machen sollen. Doch bei laufendem Betrieb wird jede Baustelle schnell zur Herausforderung. So auch am Dienstagnachmittag (24. Juni), als plötzlich Teile der Decke einstürzten.
Mallorca: Seit Monaten herrscht Bau-Chaos am Flughafen
Gegen 16.30 Uhr herrschte im Bereich der Gepäckausgabe plötzlich Chaos, als Teile der Decke über dem Gepäckausgabeband herabstürzten – mitten im laufenden Betrieb. Eine massive Staubwolke breitete sich aus und mehrere Automaten mit Snacks und Getränken wurden unter den Trümmern beschädigt. Verletzte gab es glücklicherweise nicht. Flughafenmitarbeiter sprachen von einem „Wunder“, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtete.
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Sicherheitskräften sperrten den betroffenen Bereich sofort ab und deckten ihn mit Planen ab. Doch der Vorfall wirft erneut ein Licht auf die seit Monaten schwelende Kritik an den Arbeitsbedingungen auf der Flughafen-Baustelle in Son Sant Joan.
Flughafenbetrieb läuft ohne große Einschränkungen weiter
Im Zuge der umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen hatten Bauarbeiter und Gewerkschaften immer wieder auf Missstände hingewiesen. Es sei zu wenig Koordination vorhanden, die Kommunikation lückenhaft und die Sicherheitsvorkehrungen teilweise unzureichend.
Erst im April hatte der balearische Mobilitätsminister Alejandro Sáenz de San Pedro in einem Schreiben an das spanische Verkehrsministerium auf die prekäre Lage aufmerksam gemacht. Es müsse dringend gehandelt werden, um die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten.
Nach dem Decken-Einsturz wurde der betroffene Bereich zügig isoliert, der restliche Flughafenbetrieb konnte nach ersten Informationen normal weiterlaufen. Dennoch sorgt der Vorfall bei vielen Passagieren und Flughafenangestellten für Unbehagen.