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Lidl und Aldi: Kunden jubeln nach Preis-Hammer – doch SIE sind maximal entsetzt

Nach der Preisoffensive von Lidl und Aldi schweben Kunden jetzt dank günstigerer Preise im siebten Himmel. Doch nicht alle können jubeln.

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NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Die Discounter Lidl und Aldi haben in den letzten Tagen massive Preissenkungen bekannt gegeben. Die Kunden können sich über günstigere Preise von hunderten Produkten freuen. Lidl hat am Samstag (24. Mai) die „größte Preissenkung seiner Geschichte“ angekündigt, bei der 500 Artikel aus fast allen Warengruppen reduziert werden. Die Preissenkungen sollen laut Lidl regional bis zu 35 Prozent betragen.

Aldi sprach von einem „historischen Schritt“ und senkte bereits die Preise von 1.000 Artikeln (mehr dazu hier >>>). Weitere 94 Produkte kommen ab dem 28. Mai dazu. Auch Norma hat Preise für mehrere Hundert Produkte verringert und am Mittwoch (29. Mai) nachgelegt. Doch nicht alle können jetzt ob der Preissenkungen jubeln.

Preissenkungen bei Lidl und Aldi: Freude bei den Kunden

Bereits im April hatten Norma und Aldi vor allem Getränke im Preis gesenkt. Alle drei betonen, dass sie mit den Preissenkungen die finanzielle Belastung der Verbraucher in herausfordernden Zeiten verringern wollen. Von einem Machtkampf um Marktanteile zwischen Lidl, Aldi und Norma spricht jedoch niemand.

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Bei den reduzierten Artikeln handelt es sich überwiegend um verarbeitetete Produkte, darunter Tiefkühlpizza sowie Wurst- und Milchprodukte. Aldi senkt zum Beispiel die Preise für Joghurt und Quark der Eigenmarke „Milsani“ sowie Käse. So kostet ein 500g-Becher Milsani Magerquark bei Aldi Nord nun 1,29 Euro, was einem Kilopreis von 2,58 Euro entspricht. Norma bietet den Bayerischen Bio-Reibekäse von BIO SONNE jetzt 28 % günstiger an. Hohe Butter- und Milchpreise hatten die Verbraucher in letzter Zeit stark belastet. Das erklärt die sichtbare Freude über die Preissenkungen, obwohl die Marktbedingungen diese Preissenkungen nicht rechtfertigen.

Kritik an Lidl und Aldi aus der Landwirtschaft

Die angekündigten Preissenkungen stoßen jedoch in der Agrarbranche auf starke Kritik. Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), sprach am Montag in Münster von einem „völlig falschen Signal“ an Verbraucher. „Aus der Perspektive der Produzenten fehlt uns für dieses Vorgehen jedoch jegliches Verständnis“, betonte er.


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Der WLV-Präsident sieht die Preissenkungen zur Unzeit, insbesondere angesichts hoher Produktionskosten und steigender Anforderungen in den Bereichen Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz. „Die notwendigen Herausforderungen müssten auf Grundlage einer verlässlichen Finanzierung angegangen werden“, forderte Beringmeier und warnte davor, dass die Preispolitik von Lidl und Aldi die landwirtschaftlichen Betriebe langfristig gefährden könnte.

Beringmeier verwies zudem auf die Verantwortung des hoch konzentrierten Lebensmitteleinzelhandels (LEH), der die Produktion regionaler und nachhaltiger Lebensmittel angemessen honorieren sollte. „Dem massiven Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels können die Betriebe sonst langfristig nicht standhalten“, stellte Beringmeier klar. Rabatte dürften nicht zulasten der Erzeuger erfolgen. Stattdessen müssten die Margen der Handelshäuser überprüft werden. Übermäßige Preissenkungen könnten die wichtigen Fortschritte im Tierwohl oder im Umwelt- und Klimaschutz zunichtemachen, warnte er.

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