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Kaufland-Mitarbeiter schlagen Alarm – „Fußabtreter!“

Die Tarifverhandlungen ziehen sich hin und bei Kaufland und Co. kommt es zu einem Streik, der auch das Weihnachtsgeschäft treffen könnte.

Kaufland: Tarifverhandlungen von Verdi und HDE
© IMAGO/Panthermedia

Kaufland: Die Erfolgsgeschichte der Supermarktkette

Die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland wurde 1968 gegründet und hat seinen Hauptsitzt im baden-würrtembergischen Neckarsulm. Die Kaufland Stiftung und Co. KG gehört genau wie der Discounter Lidl zur Schwarz Gruppe. Kaufland beschäftigt insgesamt 132.000 Mitarbeiter.

Die Stimmung in den Kaufland-Filialen in Thüringen ist weiterhin angespannt. Verdi und der Handelsverband Deutschland (HDE) finden in puncto Tarifverhandlungen im Einzelhandel weiterhin keine Einigung und die Mitarbeiter der Lebensmitteleinzelhandelskette klagen nach wie vor über ihre aktuelle Situation.

Am vergangenen Freitag, 10. November, wurde deutschlandweit mal wieder gestreikt. Knapp 200 Menschen hatten sich in Erfurt versammelt, um gemeinsam für bessere Löhne zu kämpfen – und das bereits zum 67. Mal. Die Lage scheint sich weiter zuzuspitzen, denn „Verdi ist empört über die Vorschläge der Arbeitgeber und der HDE droht, die kommenden, regionalen Tarifverhandlungen abzusagen und stattdessen ein Spitzengespräch auf Bundesebene zu führen“, wie unser Partnerportal Thüringen24 jetzt berichtete.

Kaufland: Verhandlungen könnten das Weihnachtsgeschäft beeinflussen

Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass die anstehenden Tarifverhandlungen ins Wasser fallen, wäre das aus Sicht von Verdi ein Skandal in der Tarifgeschichte. Immerhin werden dadurch nach und nach die klein- und und mittelständischen Strukturen im Handel geschwächt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft droht damit, die Streiks bis ins Weihnachtsgeschäft fortzuführen, sollte sich die Situation für die Kaufland-Mitarbeiter nicht bald bessern. „Wir sind die Fußabtreter für alle. Und nun müssen wir such noch für unseren Hungerlohn auf die Straße gehen“, beschwert sich eine Streikende im Interview mit Thüringen24. Doch auch von Arbeitgeberseite steigt der Druck.

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Nach knapp 60 Verhandlungsterminen in sechs Monaten sieht der HDE keinen anderen Ausweg mehr, als die Spitzengespräche mit Verdi auf Bundesebene auszutragen. Die Verweigerungshaltung der Gewerkschaften müsse durchbrochen werden, um die Branche vor größeren Schäden zu bewahren.


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Die Situation bleibt weiterhin angespannt, denn während Verdi versucht, auf die missliche Situation der Einzelhandels-Mitarbeiter von Kaufland und Co. aufmerksam zu machen, erklärt der HDE, dass „die Schmerzgrenze der Arbeitgeber mit dem letzten Angebot erreicht sei“, so Thüringen24. Wie die Verhandlungen ausgehen werden, bleibt abzuwarten, doch eins steht fest: Sie werden auf jeden Fall Einfluss auf die Tariflandschaft im Einzelhandel und das Weihnachtsgeschäft nehmen.

Wie sich der HDE-Geschäftsführer Steven Haarke zu der Situation geäußert hat, kannst du hier bei Thüringen24 nachlesen.