Verspätungen und Ausfälle, Müll und Dreck in Bahnhöfen und Zügen – wer ab und zu oder auch häufiger mit der Deutschen Bahn fährt, der kennt diese ganzen kleinen und großen Katastrophen. Doch wer dann endlich im Zug sitzt, und das im besten Fall auch auf seinem reservierten Sitzplatz, für den ist noch lange keine Entspannung angesagt.
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In einer hitzigen Debatte auf der Plattform „Reddit“ teilte jetzt ein 26-Jähriger seine Erfahrung, die er in einem ICE der Deutschen Bahn erlebte. Er hatte nichts anderes getan, als im Ruhe-Abteil darauf zu beharren, dass es ruhig ist. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus – und das Drama nahm seinen Lauf.
Deutsche Bahn: Kinder stören im Ruhebereich
Während der Fahrt mit der Deutschen Bahn hatte der Mann, der bewusst den Ruhebereich gebucht hatte, das Pech, sich in Gesellschaft einer lauten Familie und zweier junger – und ebenfalls lauter – Herren wiederzufinden. Der 26-Jährige entschied nach zehn Minuten, die Anwesenden auf die Regeln des Ruheabteils hinzuweisen. Die Männer zeigten sich verständnisvoll und gelobten auch gleich, still zu sein.
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Die Deutsche Bahn legt fest, dass Ruhebereiche für ruhige Momente geschaffen sind – zum Beispiel also für Fahrgäste, die ein bisschen schlafen oder ungestört arbeiten wollen. Doch die Mutter der erwähnten Familie schien von dieser Regelung nichts wissen zu wollen. Sie verteidigte das Verhalten ihrer allzu lauten Kinder mit den Worten, sie habe reserviert, ohne zu wissen, dass das der Ruhebereich sei – und das sei jetzt nicht ihr Problem.
Laute Familie zieht unter Protest ins Bistro um
Als nach eigenen Worten toleranter Fahrgast der Deutschen Bahn war der 26-Jährige durchaus bereit, kleine Zugeständnisse zu machen. Er versuchte, Verständnis für die Situation der Familie aufzubringen. Er erklärte, etwas Lärm sei zu verzeihen, jedoch sollten die Kinder nicht laut spielen. Trotzdem spielte der ebenfalls anwesende Vater zusammen mit einem Kind weiter, während das zweite Kind mit einem lauten Tablet-Game beschäftigt war. Kopfhörer sollte es nicht aufsetzen. „Zu laut“ für Kinderohren, so die Meinung der Mutter.
Die Diskussion im Ruhebereich des ICE der Deutschen Bahn erreichte ihren Höhepunkt, als ein Zugbegleiter dazukam. Er sah sich gezwungen, die Mutter aufzufordern, für Ruhe zu sorgen oder den Bereich zu verlassen. Ihr Einwand, dass dies nicht möglich sei, führte dazu, dass die Familie gebeten wurde, sich in den Bistro-Wagen zu begeben, was die Familie mit Unmutsäußerungen wie „Das ist ja unglaublich“ quittierte.
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Der 26-Jährige erhielt von anderen Mitreisenden gemischte Reaktionen für seinen Protest – von Zustimmung bis Ablehnung. In seinem Reddit-Post bat er schließlich – kombiniert mit der Frage „BIDA – Bin ich das Arschloch?“ – um die Einschätzungen der anderen Leser. Rasant sammelten sich mehr als 400 Kommentare unter dem Beitrag. Doch die Meinung der Nutzer hatte eine klare Tendenz: Er sei im Recht gewesen, da Ruhebereiche speziell für Ruhe gedacht sind und die Mutter uneinsichtig erschien.
Ein Kommentar lautet zum Beispiel: „Vernünftige Eltern würden sich ne sinnvolle und halbwegs ruhige Beschäftigung überlegen. Erinnere mich noch an längst vergangene Zeiten, in denen Familien auf langen Zugfahrten zusammen analoge Spiele gespielt haben.“ Ein anderer Kommentar: „Ich kann das Dilemma mit ausgebuchten Zug verstehen, da passiert es schnell, dass man für 4 Personen halt nur noch im Ruhebereich nen Platz bekommt. Aber dann muss man sich entsprechend verhalten, auch eine gute Möglichkeit, den eigenen Kindern in so einer Situation etwas Erziehung angedeihen zu lassen.“
Übrigens: Im Ruhebereich der ICE-Züge muss es keineswegs totenstill sein. Normales Sprechen ist erlaubt – aber eben auch nicht mehr.