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Deutsche Bahn: Droht jetzt der nächste Streik? Tarif-Chaos geht immer weiter

Fallen bald wieder zahlreiche Züge und Busse aus? Der Tarif-Streit zwischen Deutscher Bahn und EVG scheint noch lange nicht zu Ende zu sein…

Deutsche Bahn
© IMAGO/NurPhoto

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Seit Wochen beherrschen Streiks den Alltag vieler Menschen in ganz Deutschland. Und auch nachdem am vergangenen Wochenende eine Einigung im öffentlichen Dienst gefunden werden konnte, drohen noch weitere Beeinträchtigungen. Denn eine Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ist am Mittwoch (26. April) gescheitert.

Bereits zum dritten Mal setzten sich die beiden Parteien an einen Tisch, um über die Tarife zu verhandeln – offensichtlich ohne Erfolg. Beide Seiten scheinen verhärtet, ob nun ein erneuter Streik bei der Deutschen Bahn zu befürchten ist?

Deutsche Bahn beendet Tarifverhandlungen

Grund für das ergebnislose Ende sei die Weigerung der Gewerkschaft, über das am Dienstag vorgelegte neue Angebot der Bahn zu verhandeln, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch in Fulda mitteilte. „Wir haben uns einen riesigen Schritt auf die Gewerkschaft zubewegt. Auf der anderen Seite ist Stillstand“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.

Die EVG fordert mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen sowie eine Laufzeit von zwölf Monaten. Das Angebot des bundeseigenen Konzerns sah eine steuer- und abgabenfreie Inflations-Ausgleichsprämie von insgesamt 3.000 Euro vor, die nach und nach zwischen Juni dieses und Februar nächsten Jahres ausgezahlt werden soll. Von da an soll es für alle Beschäftigten mindestens 340 Euro brutto mehr im Monat geben. Besonders von der steuerfreien Einmalzahlung distanzierte sich die EVG jedoch.

Bürger müssen sich auf weitere Streiks gefasst machen

Bereits am Dienstag wurden Gespräche geführt, doch nachdem es nicht zu einer Einigung kommen konnte, sollte der nächste Tag mehr bringen. Die EVG forderte die Arbeitgeberseite auf, das jüngste Angebot noch mal nachzubessern. Doch auch am Mittwoch konnte kein zufriedenstellender Kompromiss gefunden werden. Das bedeutet, dass auch ein Ende der Streiks wohl noch nicht in Sicht ist.


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Die Verhandlungsführer hatten klargemacht, dass sie im Falle eines Scheiterns der heutigen Gespräche zu härteren Mitteln greifen könnten. Nicht unwahrscheinlich wären damit etwa ganztägige Warnstreiks oder sogar eine Urabstimmung. Am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft zum Warnstreik aufgerufen und dadurch bis zum Mittag für mehrere Stunden den Fern- und Regionalverkehr der Deutschen Bahn lahmgelegt (hier mehr dazu). Ob es schon bald zu neuen Beeinträchtigungen im ÖPNV kommt, bleibt abzusehen. Der nächste Verhandlungstermin zwischen den beiden Seiten ist laut der Deutschen Bahn für Ende Mai angesetzt.