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Berlin: Gender-Schnaps! Ärger um neuen Namen für Kult-Getränk „Berliner Luft“

Ein Unternehmen, das vor allem für „Berliner Luft“ bekannt ist, polarisiert mit einer neuen Edition. Die Reaktionen zeigen sich gespalten.

Ein Unternehmen, das vor allem für den Schnaps "Berliner Luft" bekannt ist, polarisiert mit einer neuen Edition. Die Reaktionen zeigen sich gespalten.
© IMAGO / Future Image

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Banane, Chili oder Kaugummi – das Berliner Unternehmen Schilkin hat schon die ein oder andere Sonderedition für sein Kultgetränk „Berliner Luft“ auf den Markt gebracht.

Bei der neusten Edition mit 500.000 Flaschen wird allerdings weniger der Inhalt des Pfefferminzlikörs, sondern vielmehr seine Bezeichnung geändert – beziehungsweise gegendert. Die Namensänderung löst eine hitzige Debatte aus.

Berlin: Pfefferminzlikör mit „Toleranz und Vielfalt“

„Berliner Luft“ soll auch als „Berliner*innen Luft“ erhältlich sein. Die Idee dazu hatte Erlfried Baatz, einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern der Schilkin GmbH und Co. KG. Neben der Namensänderung erstrahlt auch das auf den Standardflaschen abgebildete Rote Rathaus in Regenbogenfarben. Darunter findet sich der Spruch: „Toleranz und Vielfalt“.

Die Sonderedition von einer halben Million Flaschen beweist, dass sich nicht nur über Geschmack, sondern auch übers Gendern streiten lässt. So zeigt sich die eine Hälfte begeistert von der Umbenennung, die andere in ablehnender Haltung.

Wie der „Spiegel“ berichtete, glaubte der Schilkin-Chef von Anfang an daran, dass sein diverses Etikett auf der Likörflasche eine gewisse Reaktion hervorrufe. Die Hälfte der „Berliner Luft“-Konsumenten sind unter 30, die Baatz auch als „Intensivnutzer“ bezeichnet. Für viele davon sei Gendern nichts Ungewöhnliches.

Berlin: Gender-Etikett löst Debatte aus

Auf Social Media lassen sich unzählige Kommentare zur limitierten Sonderedition finden. So schreibt ein User: „Alles richtig gemacht. Umsatz erhöht, sich zum Gendern bekannt. Prost!“ Ein anderer: „Langsam wird’s nur noch peinlich“. Oder: „Einfach nur billiges Marketing“. Für viele habe die ursprüngliche Begriffsbezeichnung etwas mit der Stadt Berlin und nicht etwa mit den Einwohnern zu tun. Sprich: „Die Luft aus Berlin“.

Erlfried Baatz sagt dazu: „Eine Marke, die nicht polarisiert, hat keine Botschaft“. Für die Umbenennung habe der Spirituosen-Chef eine einfache Erklärung: „Wir haben einiges ausprobiert, aber grafisch blieb uns keine andere Möglichkeit.“ Auch sei das „innen“ von „Berliner“ nicht mit dem klassischen Gendersternchen getrennt, sondern mit einem augenzwinkernder Smiley. „Wir sind ja keine Genderfreaks“, so Baatz.


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Wie „Spiegel“ weiter berichtete, erhielt die Zentrale von Schilkin so viele Kunden-E-Mails wie nie zuvor. Einigen antwortete der Chef persönlich und verwies darauf, dass Schilkin ein regional verwurzeltes Unternehmen sei – und trotzdem weltoffen.