Hierzulande sind Aldi und Lidl die ersten Adressen für Menschen, die bei ihrem alltäglichen Einkauf möglichst viel sparen wollen.
Schließlich haben die Discount-Größen nicht nur ein breit gefächertes Angebot, sondern auch Preise, mit denen manche Supermärkte wie Edeka und Rewe nicht immer mithalten können. Obwohl es Aldi und Lidl auch im Ausland gibt, müssen sich die Unternehmen aber vor allem in einem Land der heimischen Konkurrenz geschlagen geben.
Aldi und Lidl sieht gegen Konkurrenz alt aus
Seit Jahrzehnten beherrscht Aldi den hiesigen Discounter-Markt, auch wenn Konkurrenten wie Lidl oder Penny ebenfalls in das niedrigere Preissegment fallen. Was für die Deutschen ihr Aldi ist, ist in Spanien der Supermarkt Mercadona.
Das Unternehmen wurde bereits 1977 von dem Spanier Juan Roig gegründet, den richtigen Wirtschaftsboom erlangte Mercadona dann im Jahr 2011, als der Banken- und Sparkassenmarkt zusammenbrach. Weil die Spanier zu der Zeit noch mehr auf die Preise für Lebensmittel achteten, zog Mercadona an Aldi und Lidl vorbei – die bisher auf dem spanischen Markt dominierten, wie die „Kreiszeitung“ berichtet.
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Zum Vergleich: Im Jahr 2005 machte Mercadona 10,3 Milliarden Euro, mittlerweile ist der Umsatz mehr als drei Mal so hoch. Mit über 1700 Filialen auf dem spanischen Markt liegt der Discounter vor Aldi und Lidl, deren Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel unter 10 Prozent betragen.
Aldi und Lidl: Angriff auf spanischen Markt
Kein Wunder, dass sich Aldi Nord bei seiner Expansion in Spanien an Mercadona orientiert hat, wie ein ehemaliger Berater von Aldi Nord offenbarte. Im Gegensatz zu den deutschen Discountern setzte Mercadona zum Beispiel früh auf den Frischebereich in den Filialen.
Mit Mercadona als Vorbild will Aldi Nord noch in diesem Jahr 50 neue Filialen in Spanien eröffnen, 435 Filialen gibt es in dem Land bereits. Auch Lidl will in diesem Jahr 150 weitere Standorte eröffnen, das Unternehmen nimmt dafür 1,5 Milliarden Euro in die Hand.
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Für Menschen in Spanien können sich die Neueröffnungen in Kombination mit dem Konkurrenzkampf nur lohnen. Nicht nur, dass sich Aldi und Lidl in ihrer Preispolitik an den als transparent und fair geltenden Mercadona anpassen müssen – auch die Arbeitsbedingungen sollen bei dem inländischen Unternehmen besonders gut sein. So müssten zum Beispiel auch Aldi und Lidl die Angestellten am Gewinn beteiligen, wenn sie dem Konkurrent die Arbeitskräfte streitig machen wollen.