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Aldi kassiert Shitstorm für Prospekt – Discounter muss sofort eingreifen

Prospekte sollen die Kunden von Aldi über neue Angebote informieren. Doch die neuste Werbemaßnahme löste einen regelrechten Shitstorm aus.

© imago images/blickwinkel

Deshalb gibt es den Aldi-Äquator

Während sich die einen über Werbeprospekte, die ihre Briefkästen füllen, nur mäßig freuen und sie diese oft ungelesen in die Papiertonne befördern, können es wiederum andere Kunden von Aldi, Penny und Co. kaum erwarten, sich mit den neuen Angeboten zu beschäftigen. Meist stiefeln sie kurz nach Erhalt direkt los, wenn der Lieblingsjoghurt oder das Lieblingswaschmittel mal wieder reduziert angeboten wird.

Doch statt Jubelrufen löste eine Werbung in einem kürzlich erschienenen Prospekt von Aldi Nord und Aldi Süd eine Welle übler Kommentare im Netz aus. Der Shitstorm wurde gar so heftig, dass die Discounter-Ketten eingreifen und drastische Konsequenzen ziehen mussten.

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Aldi: Rassistische Äußerungen wegen Werbung

Was war da nur geschehen? Im Zentrum des Shitstorms stand ein Angebot für Outdoor-Kleidung für den Herbst. Im Prospekt präsentierte Aldi jeweils Fleecejacken für Männer und Frauen. Dabei war einigen Nutzern auf der sozialen Plattform X (ehemals Twitter) aber scheinbar die Auswahl des Männer-Models ein Dorn im Auge.


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Aldi hatte sich für ein schwarzes Model für seine Outdoor-Kampagne entschieden. Doch bei vielen X-Nutzern sorgte das für großen Unmut. Ihrer Meinung nach hätten Darstellungen von BPoC (Black and People of Color, zu deutsch Schwarze und nicht-weiße Menschen, Anm. d. Red.) nichts in deutschen Werbeprospekten zu suchen. Die Folge: Es hagelte zahlreiche rassistische und zum Teil rechtspopulistische Kommentare.

Aldi Nord wird nach Shitstorm deutlich

Doch der Discounter-Bruder Aldi Nord ließ die rassistischen Reaktionen nicht unkommentiert. „Solche Kommentare akzeptieren wir nicht und verurteilen sie auf das Schärfste“, hieß es in einer Stellungnahme des Konzerns. „Seit Kurzem erhalten wir diskriminierende und teils rassistische Erwähnungen, die sich auf die Darstellung unserer Models im aktuellen Prospekt beziehen. Daher haben wir den User und seine Follower gesperrt.“



Aldi Nord und auch Aldi Süd wären infolge aber sogar noch einen Schritt weitergegangen. Demnach könnten Nutzer derzeit unter keinem der Social-Media-Beiträge der Discounter mehr kommentieren. „Bei uns wird jede Form der Diskriminierung abgelehnt“, erklärt Aldi. Aldi Nord teilte aber infolge auch gegen die Plattform X aus. Demnach seien die drastischen Maßnahmen nur nötig gewesen, weil X nicht ausreichend gegen Hate-Speech (zu deutsch: Hassrede, Anm. d. Red.) vorgehe.