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Markus Lanz: Aussage von Journalist sorgt für hitzige Gemüter – „Ganz ruhig erstmal“

In der aktuellen Ausgabe von Markus Lanz (3. April) kommt es beim Thema Kriegsverbrechen zu hitzigen Diskussionen.

Markus Lanz ZDF
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

In seine gleichnamigen Talkshow lädt Markus Lanz bereits seit dem Jahr 2008 Gäste aus der Politik, der Unterhaltungsbranche und dem Sport ein. Im ZDF-Studio werden wöchentlich Diskussionen über gesellschaftlich relevante Themen geführt.

In der Ausgabe von Mittwoch (3. April) ging es thematisch erneut um den Angriff der Terrororganisation Hamas und die darauffolgenden Vergeltungsanschläge Israels. Zu den Gästen zählten die Politikerin Amira Mohamed Ali, der Journalist Michael Bröcker, der Völkerrechtler Kai Ambos und der Historiker Michael Wolffsohn.

Als sich Journalist Bröcker zu Wort meldet, kommt es plötzlich zu hitzigen Wortgefechten.

Markus Lanz: Die Frage der Doppelmoral

Markus Lanz leitet mit folgenden Worten den nächsten Teil der Diskussion ein: „Gerade Deutschland ist gerne eine Art moralische Supermacht in der Welt. Die Frage ist, wie wir mit einer gewissen Heuchelei umgehen. Wenn jemand wie Putin in der Ukraine Wasserleitungen lahmlegt, dann stellt sich jemand wie Baerbock hin und sagt völlig zurecht, dass das ein Kriegsverbrechen sei. Den gleichen Satz habe ich im Zusammenhang mit Gaza von keinem Mitglied dieser Regierung gehört.“

Lanz fordert den politischen Beobachter Michael Bröcker zu einer Stellungnahme auf.

Dieser argumentiert: „Das stimmt, aber es gibt politische Gründe dafür. Der barbarische Übergriff auf Israel ist die Ursache. Was wir jetzt erleben, ist die Folge. In der Ukraine haben wir einen barbarischen Angriff eines ganzen Staates erlebt, belegte Kriegsverbrechen. Da gibt es natürlich sofort eine entsprechende Reaktion darauf. Hier haben wir den umgekehrten Fall, dass es erst diese unglaubliche Attacke gab. Auf das Land, zu dem wir uns auf Grund unsere historischen Schuhe besonders solidarisch erklärt haben. Die politische Rhetorik ist da im Nachhinein natürlich eine andere.“

Kriegsverbrechen müssen Bröcker zufolge dennoch geahndet werden.

ZDF: Plötzlich kommt es zum Wortgefecht

In diesem Moment schaltet sich plötzlich Kai Ambos ein. Der Völkerrechtler unterbricht Bröcker mit den Worten: „Aus guten Gründen, sagen Sie. Das ist interessant, Sie sagen, dass es eine Doppelmoral gibt, aber aus guten Gründen. Ist das nicht ein Widerspruch in sich?“ Bröcker möchte Ambos nicht ausreden lassen, weist ihn mit einem verärgerten Handzeichen an, aufzuhören.

Bröcker belehrt den Völkerrechtler mit den Worten: „Sie müssen mal ganz ruhig machen. Ganz ruhig. Sie müssen mich erstmal richtig zitieren und dann ganz entspannt machen. Ganz entspannt bleiben.“ Ambos lächelt nur und argumentiert, dass die Aussagen von Bröcker ja zum Glück aufgezeichnet wurden. Im weiteren Verlauf des Gespräches lässt Bröcker auch Markus Lanz nicht viel zu Wort kommen und kassiert nach einem weiteren Wortgefecht ein resigniertes Kopfschütteln von Ambos.



Abschließend hält Michael Bröcker fest: „Kriegsverbrechen müssen überall immer geahndet werden. Ich habe versucht zu analysieren, warum die politische Bewertung der israelischen Vergeltungsanschläge derzeit in der Politik sanfter kommuniziert wird als die Verbrechen Russland in der Ukraine. Ich halte es für nachvollziehbar aufgrund unserer historischen Verantwortung.“

Zum Glück ist Moderator Markus Lanz hitzige Diskussionen in seiner Gesprächsrunde gewohnt und kann stets gut mit den Emotionen seiner Gäste umgehen.