Am Dienstag (6. Februar 2024) hat Markus Lanz in seiner Talkshow unter anderem AfD-Politiker Tino Chrupalla zu Gast, der zusammen mit Alice Weidel Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion ist.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ als gesichert rechtsextremistisch einstufen. Das hat das Verwaltungsgericht Köln entschieden. Den Beschluss hat das Gericht am Dienstag (7. Februar) veröffentlicht.
Markus Lanz thematisiert den Vorwurf des Rechtsextremismus in der AfD
Markus Lanz fragt bei Chrupalla nach: „Sie haben keine Idee, warum man die als gesichert rechtsextrem einstuft?“ „Nein“, antwortet der der AfD-Chef lautstark. Seine Partei würde dagegen weiterhin klagen: „Wir wissen nicht konkret, was uns vorgeworfen wird. Und da ist es natürlich schwierig zu reagieren.“ Das sei auch wahltaktisch begründet, es stünden Landtagswahlen an. Damit würde man eine starke Opposition klein machen wollen. Der Verfassungsschutz würde versuchen, die Bürger wahltaktisch zu beeinflussen, meint Chrupalla. Aber gerade in Ostdeutschland würde das nicht mehr gelingen.“
+++ Markus Lanz: Studio-Gast platzt der Kragen – „Das ist eine Grenzüberschreitung“ +++
Ist jemand wie Björn Höcke für sie rechtsextrem?“, will Lanz nun wissen. Höcke ist seit 2014 Vorsitzender der AfD-Fraktion in Thüringen und gerät immer wieder wegen seiner Äußerungen in den Fokus. „Da müssten wir mal definieren, was rechtsextrem eigentlich ist“, erwidert Chrupalla.
Chrupalla über Björn Höcke: „Der ist für mich nicht rechtsextrem“
Seine Definition lautet: „Für mich ist ein Extremist jemand, der mit Gewalt oder mit Gewaltfantasien versucht, die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage zu stellen oder diese zu bekämpfen.“ Bei den Parteimitgliedern der AfD sieht Chrupalla das nicht. „Für uns zählt das Grundgesetz und auch die freiheitlich-demokratische Grundordnung.“
„Björn Höcke ist nicht rechtsextrem?“, hakt Markus Lanz nach. Chrupalla: „Der ist für mich nicht rechtsextrem.“ Lanz antwortet knapp: „Das ist interessant.“
Vielen Zuschauern platzt während der Talkshow der Kragen, sie machen auf den Social Media Plattformen ihrem Ärger Luft. Nicht nur die Aussage Chrupallas, auch die Gesprächsführung vom ZDF-Moderator sorgt bei vielen für lautstarke Reaktionen.
- „Markus Lanz bereitet Chrupalla die Bühne für seine Opfer-Inszenierung“
- „Chrupalla dominiert Lanz nach Belieben. Wunderbar.“
- „Lanz fällt Millionen demonstrierenden in den Rücken.“
- „Hat der Lanz eigentlich noch alle Latten am Zaun? Wie kann ein Moderator … derart unvorbereitet in eine Sendung gehen?“
- „Lanz hat mit einer einzigen Sendung mehr für die Normalisierung von Rechtsextremismus und Faschismus getan, als jeder andere im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk in den letzten zehn Jahren.“
Aber es gibt auch andere Stimmen: „Lanz ist der beste deutsche Moderator, der jeden Politiker, egal welcher Partei, auseinandernimmt.“ Ein anderer schreibt „Genau so gehören diese Populisten gestellt.“