Wer länger arbeitslos ist, kennt das Problem: Die Rückkehr in eine feste Beschäftigung ist schwer. Noch schwerer ist es für Bürgergeld- oder Hartz4-Empfänger jedoch, wenn sie alleinerziehend sind, sich um ihre Kinder kümmern müssen. Ein Gefühl, das Ute aus Salzgitter nur zu gut kennt. Die RTL-Zwei-Sozialreportage „Hartz und herzlich“ zeigt das schwere Leben der jungen Frau.
Die 36-Jährige lebt von Bürgergeld (zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch Hartz 4) und Kindergeld. Viel zum Leben bleibt ihr da nicht. Das meiste Geld investiert die Frau, die seit mittlerweile acht Jahren mit staatlicher Unterstützung lebt, in ihre Kinder. Sie will ihnen das Leben trotz geringem Einkommen so schön wie nur möglich machen.
Kirmes-Besuch wird für Bürgergeld-Empfängerin zur Belastungsprobe
Dazu gehört auch mal ein Besuch auf der Kirmes. Auch wenn der für die 36-Jährige mit großen Problemen endet, wie bei „Hartz und herzlich“ zu sehen ist. „Ich wollte mit den Kindern gerne auf den Rummel gehen, weil sie in der letzten Zeit ganz schön viel krank waren. Bindehautentzündung, Erkältung und diese schönen Läuse, die man so oft im Kindergarten kriegt. Da waren sie über zwei Monate zu Hause deswegen. Und jetzt ist Rummel und da habe ich mir gedacht, mach ich ihnen mal eine Freude. Dann haben sie ein bisschen Spaß, ist doch auch schön“, strahlt die gelernte Fachlageristin.
Doch der Besuch kommt die Familie, die nach Abzug aller Kosten lediglich 300 Euro im Monat zur Verfügung hat, teuer zu stehen. Autoscooter, Greifautomat, Lose etwas zu essen. Das kostet und so fällt der Kassensturz am Ende des Ausfluges böse aus.
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Ein Fünftel des Monatsbudgets wurde an diesem Tag ausgegeben. Viel zu viel, wie Ute einen Tag später feststellen musste. „Dass das Leben teuer ist, finde ich schon. Es wird ja alles immer teurer. Ich hatte gestern nur noch 27 Cent und habe gedacht, dann kann ich mir beim Bäcker noch ein Brötchen kaufen. Die kosten ja so 26, 27 Cent. Dann bin ich reingegangen beim Bäcker … 35 Cent für ein Brötchen. Die haben ja wohl einen Vogel“, ist die zweifache Mama sauer. Für den Rest des Monats heißt es nun sparen. Ein Besuch auf der Kirmes – für viele Menschen das normalste auf der Welt – für Menschen wie Ute eine riesige Sache.