Ein Sommerereignis in Graz im Jahr 2019 markiert für die österreichische Triathletin Nathalie Birli eine Wendung, die ihr Leben für immer verändert. Der ARD-Film „Ohne jede Spur – Der Fall der Nathalie B.“, der an diesem Donnerstag (29. Mai) ausgestrahlt wurde, erzählt ihre erschütternde Geschichte.
Nathalie Birli wurde damals auf einer abgelegenen Straße in der Steiermark während eines Trainings von einem Autofahrer absichtlich angefahren. Der Mann, der mit einem Stock auf sie einschlug, entführte sie in sein abgelegenes Haus. Dort plante er, sich an ihr zu vergehen. Doch was zunächst wie ein unausweichliches Horrorszenario aussah, nahm eine unerwartete Wendung.
Sechs Jahre später erinnert sich die Sportlerin noch einmal an das Erlebte.
ARD: Die dramatische Geschichte von Nathalie Birli
Der ARD-Film, inszeniert von Esther Rauch mit Luise von Finckh und Dominic Marcus Singer in den Hauptrollen, beruht auf diesem realen Fall. Was Nathalie damals vermutlich das Leben rettete: Sie suchte das Gespräch mit ihrem Entführer und fand über dessen Orchideenzucht eine seltsame Verbindung.
„Ab da hat er du zu mir gesagt, vorher hat er mich gesiezt“, erinnert sie sich im Gespräch mit dem „Merkur.“ Schließlich erfindet sie eine Geschichte: Ein Reh sei ihr vors Fahrrad gelaufen, er habe ihr nur helfen wollen. Der Täter glaubt ihr und bringt sie nach Stunden tatsächlich zurück. Doch noch heute lässt Nathalie das Erlebte nicht kalt.
Wie die Opferrolle zur Stärke wurde
„Das noch einmal zu sehen, ist mir nahegegangen. Besonders die Szene, als ich nach Hause zurückkehre, hat mich sehr bewegt“, erzählt Nathalie Birli. Trotz allem tritt sie offensiv mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Schauplatz und Namen im Film wurden daher nicht verändert.
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Im Film wirkt die Rolle von Nathalie zwar äußerlich kontrolliert, doch innerlich war sie voller Angst. Auch als sie im Auto saß, war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich überleben würde: „Ich hatte bis zuletzt Angst, dass er mich doch noch irgendwohin bringt und mich dort umbringt.“ Währenddessen hatte ihr späterer Ehemann bereits die Polizei eingeschaltet und mit Freunden eine private Suche gestartet.
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Die Polizei konnte den Täter schnell ausfindig machen. Die Daten von Nathalies Fahrradcomputer führten die Beamten direkt zum Tatort. Der Mann, der in Wahrheit Christoph K. heißt, wurde in Graz zu sieben Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
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