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Moralische Bedenken: Scarlett Johansson verzichtet auf umstrittene Rolle

Moralische Bedenken: Scarlett Johansson verzichtet auf umstrittene Rolle

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Scarlett Johansson arrives on the red carpet at The Metropolitan Museum of Art s Costume Institute Benefit Heavenly Bodies: Fashion and the Catholic Imagination at Metropolitan Museum of Art in New York City on May 7, 2018. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY NYP20180507787 JOHNxANGELILLO Foto: imago/UPI Photo
  • Eigentlich sollte Johansson im Film „Rub and Tug“ einen Transgender-Mann spielen
  • Dafür erntete sie heftige Kritik
  • Aus Rücksicht auf die Transgender-Gemeinde verzichtet sie nun auf die Rolle

Hollywood. 

Eigentlich hatte sie die Rolle schon angenommen: Im Film „Rub and Tug“ vom Regisseur Rupert Sanders sollte Scarlett Johansson Dante „Tex“ Gill spielen, einen Mann, der als Frau zur Welt kam. Dafür erntete sie haufenweise Kritik aus der Transgender-Gemeinde.

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit: Dante Gill kam 1930 als Lois Jean Gill zur Welt, wie der „Guardian“ schreibt. Mit seinem biologischen weiblichen Geschlecht konnte er sich nicht identifizieren, weshalb er sich männlicher Kleidung bediente und einen maskulinen Haarschnitt trug. Er wurde zu einer schillernden Figur der Unterwelt in Pittsburgh, wo er erotische Massage-Salons unter dem Schutz der Mafia betrieb. 2003 verstarb er.

Johansson reagiert konsequent auf Kritik

In einer Stellungnahme gegenüber Out.com erklärte Johansson nun, von dem Rollenangebot zurückgetreten zu sein. Zuvor hatte sie sich noch verteidigt und darauf verwiesen, dass Transpersonen in der Vergangenheit schon häufiger von Schauspielern dargestellt wurden, deren Geschlechtsidentität mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt.

Die Transgender-Schauspielerin Trace Lysette hatte sich über die Besetzung aufgeregt und angemerkt, dass sie nicht so wütend wäre, wenn sie „normale“ Rollen wie Jennifer Lawrence oder Scarlett Johansson bekäme. Aber das sei bei Transgender-Schauspielern einfach nie der Fall.

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LGBTQ-Charaktere kaum repräsentiert

„Ich hege eine große Bewunderung und Liebe für die Trans-Gemeinde und ich bin dankbar, dass die Diskussion über Inklusion in Hollywood weitergeht“, sagte Johansson gegenüber Out.com. „Während mir die Möglichkeit sehr gefallen hätte, Dantes Geschichte und seine Entwicklung zum Leben zu erwecken, verstehe ich es, dass viele Leute meinen, er solle von einer Transgender-Person dargestellt werden.“

Johansson verweist in ihrer Stellungnahme darauf, dass alle Künstler gleich und fair behandelt werden sollten. Im Vergleich zum Vorjahr habe es 2017 40% weniger LGBTQ-Charaktere in Hollywood-Produktionen gegeben, dazu sei in keiner größeren Studioproduktion ein Trans-Charakter aufgetaucht. (raer)