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„Ben & Jerry’s“ verbietet Verkauf von zwei Kugeln einer Sorte – Das steckt dahinter

„Ben & Jerry’s“ verbietet Verkauf von zwei Kugeln einer Sorte – Das steckt dahinter

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Eiskugeln BLWX036060 Copyright: xblickwinkel/McPhotox/BerndxLeitnerx Eiskugeln Copyright xblickwinkel McPHOTOx BerndxLeitnerx Foto: imago/blickwinkel
  • In den Eisdielen von „Ben & Jerry’s“ bekommen Kunden kein Eis der gleichen Sorte mehr
  • Die Firma will damit den Druck auf die Politik erhöhen, die die „Ehe für alle“ einführen soll
  • So reagieren Nutzer auf die Aktion

Sydney. 

Gerade in der warmen Jahreszeit gibt es keine bessere Abkühlung als Eiscreme. Die einen lieben die Kugeln bunt gemischt, andere schlagen sich ihre Waffel dagegen mit nur einer Sorte voll – bei „Ben & Jerry’s“ in Australien geht letzteres nun nicht mehr. Denn die beliebte Eisfirma, die in Down Under Dutzende Eisdielen betreibt, hat Kugeleis jetzt zum Politikum erklärt.

„Stell Dir vor, Du gehst in unsere Eisdiele und möchtest zwei Kugeln deiner Lieblingseissorte haben – doch dann stellst Du fest, dass das nicht erlaubt ist – weil ,Ben & Jerry’s’ es untersagt haben. Du wärst vermutlich aufgebracht“, heißt es in einer Erklärung.

Was will Ben & Jerry’s mit dem Eiskugel-Verbot bezwecken?

Die Firma – die wie AirBnB einer Initiative angehören, die die gleichgeschlechtliche Ehe fordert – möchte so den Druck auf die Abgeordneten in Australien erhöhen. Die Idee: Zwei Kugeln einer Sorte stehen für die gleichgeschlechtliche Ehe, die es in Australien per Gesetz nicht gibt.

Doch ähnlich wie in Deutschland gibt es auch dort in der Bevölkerung sehr wohl eine breite Zustimmung für die „Ehe für alle“. Laut einer Umfrage von 2016 wird sie von 62 Prozent der Australier befürwortet. Trotzdem ist sie noch immer nicht eingeführt, was bei „Ben & Jerry’s“ auf Unverständnis stößt.

„Es ist Zeit für faire und gleiche Rechte aufzustehen, um den Regierenden klarzumachen, dass wir eheliche Gleichbehandlung verlangen“, heißt es weiter in der Mitteilung des Unternehmens, das auf Twitter zudem zum Unterzeichnen einer Online-Petition für die „Ehe für alle“ aufruft.

Und was sagen die Nutzer zu der Aktion?

Sie sehen das Eiskugel-Verbot eher mit gemischten Gefühlen. „Ein weiterer Grund, euer Eis nicht zu kaufen“, schreibt ein Nutzer. Ein anderer findet dagegen: „Danke, dass ihr mithelft, Australien in eine moderne Welt zu bewegen.“

Genau das zweifelt eine Nutzerin an: „Wir werden die gleichgeschlechtliche Ehe bald haben“, schreibt sie. „Aber nicht wegen der Wahl unserer Eiscreme.“ (bekö)

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