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Konklave-Geheimnis: So entstand die Idee mit dem Rauch

Die ganze Welt blickt auf einen Schornstein! Rauchsignale bieten einen Einblick in das Konklave. Wir erklären dir die Hintergründe.

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Geheimnis Papstwahl: So läuft das Konklave im Vatikan

Die katholische Kirche kann große Show – und dazu gehört rund um das Papstwahl-Konklave auch der schwarze und weiße Rauch. Wenn ab Mittwoch die 133 stimmberechtigten Kardinäle das neue Kirchenoberhaupt wählen, blicken gläubige Katholiken und Medien aus aller Welt auf einen Schornstein.

Extra vor dem Konklave wurde der Schornstein an der Sixtinischen Kapelle angebracht. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Tradition?

+++ Mehr zur Papstwahl: Konklave: Blitz-Wahl des Papstes liegt in der Luft +++

Konklave-Mysterium: So kam es zu den Rauchsignalen

Tatsächlich ist das mit den Rauchzeichen eine relativ neue Erfindung der katholischen Kirche, die auf eine 2000 Jahre Tradition zurückblickt. Erst beim Konklave 1799/1800 gab es dokumentiert erstmal die Rauchzeichen. Damals versammelten sich die Kardinäle in Venedig, weil Rom von Napoleon besetzt war. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das mit dem schwarzen und weißen Rauch dann weiter.

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Schwarzer Rauch (Fumata nera) signalisiert, dass kein Kandidat eine Zweidrittel-Mehrheit erzielt hat und es einen weiteren Wahlgang geben wird. Weißer Rauch (Fumata blanca) dagegen zeigt an, dass es einen neuen Papst gibt.

Geheimnis der Papstwahl: Gläubige bekommen kleinen Einblick

Die Rauchsignale passen auch perfekt zum Geheimnis rund um die Papstwahl, denn der Öffentlichkeit wird damit lediglich preisgegeben, ob ein neuer Papst gewählt wurde. Nicht aber die Konklave-Details, wie das genaue Stimmergebnis. Die Kardinäle sind während des Konklaves sowieso von der Außenwelt isoliert. Nur über den Rauch treten sie mit den Gläubigen in Verbindung.

Über die Rauchsignale können zudem die wartenden Gläubigen direkt, einfach und schnell informiert werden. Vor der Ausbreitung der modernen Massenmedien war das schlicht und einfach auch ein praktisches Kommunikationsmittel.

Chemische Zusatzsubstanzen und Glockengeläut gegen Verwechselungen

Heutzutage, in Zeiten von Massenmedien, ist der weiße Rauch zu einem ikonischen Symbol für die Papstwahl geworden. Millionen Menschen weltweit verfolgen das Ereignis gespannt über TV und Internet.


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Weil es in der Vergangenheit teilweise Verwirrung über die Farbe des Rauches gab, setzt der Vatikan mittlerweile auch Chemikalien ein, um die Farbe eindeutiger und klarer zu machen. Dafür gibt es seit 2005 zwei Öfen: den Hauptofen für die Stimmzettel sowie einen elektrisch betriebenen modernen Ofen für die chemischen Zusätze. Ebenso gibt es seit 2005 als Element parallel das Glockengeläut des Petersdoms, wenn ein neuer Papst gewählt wurde, um Verwechselungen zu vermeiden.