Caro und Andreas Robens können es nicht fassen. Alles sieht danach aus, als ob das „Goodbye Deutschland“-Paar auf Mallorca Opfer von einem Betrüger wurde. Sollte sich ihr Verdacht tatsächlich bestätigen, wären mehrere tausend Euro auf einen Schlag einfach weg.
Bereits Anfang Mai teilten die Robens ihren Verdacht mit ihren Followern auf Instagram. Eigentlich freute sich das Auswanderer-Paar schon auf ein neues Auto, doch nach ein paar dubiosen Nachrichten kamen erste Zweifel auf. Inzwischen liegt sogar schon eine Anzeige bei der Polizei vor. Gegenüber dieser Redaktion haben Caro und Andreas Robens die ganze bittere Geschichte erzählt.
Caro und Andreas Robens tappen in fiese Falle
„Unser Seat ist kaputt und deshalb wollten wir ein neues Auto kaufen. Da haben sie uns aber schön über den Leisten gezogen“, erklärt Andreas Robens. In Spanien sei es auf der Insel gang und gäbe, „dass man Autos von einem Händler auf dem Festland kauft, die schicken den 30 Tage rüber und man guckt sich den Wagen an.“ Wenn das Fahrzeug gefällt, darf es bleiben, ansonsten werde es wieder zurückgeschickt.
Auf einer Online-Plattform für gebrauchte Wagen glaubte das Bodybuilder-Paar, endlich fündig geworden zu sein. Ein schöner Jeep sollte es werden. Sie nahmen also mit dem vermeintlichen Verkäufer Kontakt auf. „Am 16. April haben wir den Kauf getätigt, Verträge bekommen, offizielle Rechnungen mit der richtigen Steuernummer bekommen, mit einem Stempel des Autohauses. Ich habe sogar Links bekommen mit der PIN-Nummer, womit ich mich einloggen konnte. Es war wirklich alles täuschend echt“, schildert Caro Robens den Ablauf. Also überwiesen sie 12.000 Euro.
Am 25. April sollten sie endlich ihren Wagen in Empfang nehmen. Doch plötzlich kam es anders. „Das Auto konnte an dem Tag nicht rübergeschickt werden, weil noch eine Strafe offen war und die musste erst beglichen werden, damit sie den Wagen ummelden konnten.“ Ein Carfax habe die Aussage bestätigt, sodass ein neuer Termin gemacht wurde.
Eine Ausrede nach der anderen
Neuer Termin – neue Ausrede. Fahrer habe auf einmal Covid bekommen. Andreas Robens: „Da war für mich schon klar: Da stimmt was nicht!“ Nächster Termin, wieder ein Problem: Lkw kaputt. Da war der Geduldsfaden von Caro und Andreas Robens endgültig gerissen und sie wollten sich vom Kaufvertrag zurückziehen. Aufgrund des Feiertags (1. Mai) könne das Geld aber erst am Montag ankommen.
Das Argument reichte der 46-Jährigen nicht und sie rief bei der Zentrale des vermeintlichen Autohauses an. „Sie haben dann nach dem Auto geguckt, das Kennzeichen fanden sie nicht, das Auto nicht, meinen Namen und den Verkäufer auch nicht.“ Der nächste Schritt führte die Mallorca-Auswanderer anschließend direkt zur Polizei. Unsere Redaktion hat Einblick in den 31-seitigen vermeintlichen Kaufvertrag bekommen, der laut den Robens auch von der Polizei und dem richtigen Kaufhaus für täuschend echt befunden wurde.
Caro und Andreas Robens wollen nach vorne schauen
Mit dem vermeintlichen Betrüger halten die Robens via Whatsapp immer noch Kontakt und lassen ihn in dem Glauben, dass sie ihm nicht bereits auf die Schliche gekommen seien. Andreas Robens glaubt fest daran, dass er irgendwo seine Spuren hinterlassen haben muss und die Polizei ihn ausfindig machen kann. Dass er sein Geld jedoch wiedersieht, glaubt er nicht mehr. „Habe es eigentlich schon abgeschrieben“, so der 58-Jährige.
Und weiter: „Ich muss jetzt nach vorne gucken und einfach neues Geld verdienen. Es ist halt „nur“ Geld, zum Glück haben wir keinen körperlichen Schaden davongetragen. Aber klar, es ist sau ärgerlich, weil 12.000 Euro sind viel Geld – da muss ich lange für arbeiten.“
Die Suche nach einem neuen Auto haben die Robens nun erstmal auf Eis gelegt. Stattdessen wollen sie darauf warten, dass der geliebte 16 Jahre alte Seat von Caro aus der Werkstatt zurückkommt.