Veröffentlicht inS04

Schalkes Eurofighter applaudieren den Nachfolgern

Schalkes Eurofighter applaudieren den Nachfolgern

imago00024673m.jpg
Der junge Youri Mulder (l.) 1997 neben Marc Wilmots im Parkstadion Gelsenkirchen. Foto: imago

Gelsenkirchen. 

Die legendären Uefa-Cup-Gewinner von 1997 sind nach dem 5:2 vom Dienstagabend in Mailand begeistert. Nur einer hat mit der Champions League abgeschlossen.

Natürlich haben sie sich an 1997 erinnert, an das Jahr, in dem sie selbst mit einem Triumph im Elfmeterschießen bei Inter Mailand den Uefa-Cup gewannen. Schalkes legendäre Eurofighter, die sich auf ewig Ehrenplätze in den Herzen der Fans sicherten, sind begeistert von der Leistung ihrer legitimen Nachfolger.

„Mailand hat Angst vor Gelsenkirchen“, stellt Ingo Anderbrügge lachend fest. Er erlebte das Spiel am Dienstag in Datteln bei einem italienischen Abend mit und staunte: „Es begann mit einem Tor des Jahres und endete mit einem historischen Sieg.“ Ab der 70. Minute seien die Italiener frustriert nach Hause gegangen, „die Schalker haben das Stadion leer gespielt“.

Marc Wilmots saß zu Hause in Belgien mit seinen beiden Söhnen vor dem Fernseher. „Sie sind zwölf und zehn Jahre alt und glühende Schalke-Fans“, erzählt er. „Deshalb durften sie auch länger aufbleiben.“ Die Prophezeiung des Mannes, der ‘97 in Mailand den entscheidenden Elfmeter versenkte: „Schalke wird im Rückspiel keine vier Tore kassieren, wer soll die denn gegen Manuel Neuer schießen?“ Auch von Raúl schwärmt der Belgier besonders: „Er fasziniert mich jedes Mal neu, er passt super nach Schalke.“

Youri Mulder hatte in Holland einen Termin, er sah die Tore erst in der Zusammenfassung. Er war aber über Twitter auf dem Handy immer auf dem Laufenden. „Schon beim Stand von 2:2 habe ich meinen Augen nicht getraut“, sagt er und erklärt die Gala mit dem Trainerwechsel: „Es war eine Art Befreiung. Spieler brauchen zwar Druck, aber nicht nur. Sie brauchen auch Wärme und Vertrauen. Und beides gab es vorher nicht.“

Olaf Thon, Trainer beim VfB Hüls, verfolgte den Sieg mit seinen Spielern im Vereinsheim. „Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals eine Heimmannschaft mit Weltklassespielern im Viertelfinale so untergegangen ist“, sagt er. „Auch die Halbfinalgegner sind nicht unschlagbar. Schalke darf träumen.“

Mit Freude „zur Kenntnis genommen“ hat Yves Eigenrauch das Ergebnis. Den Fernseher ließ er ausgeschaltet. „Champions League ist nicht mehr meine Geschichte, nachdem 2001 am 11. September trotz der Anschläge in New York die Spiele am Abend stattgefunden haben.“