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ARD-Serie „Mord mit Aussicht“ kehrt zurück

ARD-Serie „Mord mit Aussicht“ geht in die dritte Staffel

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Foto: ARD
Es wird wieder kriminell in der Provinz. Ab Dienstag geht die ARD-Serie „Mord mit Aussicht“ mit 13. neuen Folgen in die dritte Runde.

Hengasch. 

Tatortsicherung? Wird überbewertet. Action? Nur wenn ein Sack mit Getreide umfällt. Und Verfolgungsjagden? Höchstens mit dem Traktor. Ja, Hengasch in der Eifel ist anders. Auch in der dritten Staffel von „Mord mit Aussicht“ (ARD 20.15 Uhr).

Die neuen Folgen knüpfen nahtlos an das Finale der letzten Staffel an. Was bedeutet: Es läuft nicht gut für Kommissarin Sophie Haas (Caroline Peters). Hochzeit geplatzt, der Ehemann in spe sauer und von der als Standesbeamtin getarnten Juwelendiebin kein Spur. Und als ob das nicht genug wäre, machen sich Papa Hannes und seine Pflegerin Danuta Hals über Kopf auf nach Polen. Nur Sophie selbst kommt einfach nicht weg aus diesem fiktiven Hengasch, Kreis Liebernich, in dem sie auch nach so langer Zeit eigentlich nie wirklich angekommen ist. Was für die Zuschauer natürlich ein Segen ist. Denn „Mord mit Aussicht“ kann nur in dieser Gartenzwerg-Idylle funktionieren, in der die Bewohner so skurril sind wie die Verbrechen, die sie verüben. Einen „Anti-Krimi, der sich mehr für Eigenheiten als alles andere interessiert“ hat Peters die Serie mal charakterisiert.

„Fish Out Of Water“ nennen die Amerikaner es, wenn es die Hauptfigur in eine ihr ungewohnte, ganz und gar fremde soziale Umwelt verschlagen hat. Das hat auch in diesem Fall bisher hervorragend funktioniert, ist auf Dauer aber zu wenig, um so erfolgreich zu bleiben, wie es die Reihe mit zuletzt im Schnitt sechs Millionen Zuschauern bisher war. Wohl auch weil die Grundsituation langsam ein wenig ausgereizt ist, verlassen sich die Autoren nicht mehr nur auf ihr immer noch exzellent aufspielendes Team, zu dem neben Peters auch Bjarne Mädel als Dietmar Schäffer, Bärbel Schmied alias Meike Droste und Dorfmatrone Heike Schäffer, gespielt von Petra Kleinert, gehören, sondern bringen zwei neue Figuren ins Spiel.

Da ist zum einen Jan Schulte (Johann von Bülow), der nach Jahren im Ausland wieder nach Hengasch zurückkehrt und sich dort nicht nur um das Amt des Bürgermeisters bewirbt, sondern auch um einen Platz in Sophies Herzen. Außerdem steht plötzlich Dietmars Mama Irmtraud (Carmen Maja Antoni) vor der Tür und will vorübergehend bei ihrem Sohn einziehen. Was bei Gattin Heike für so viel Begeisterung sorgt wie eine Schuppenflechte.

Zukunft der Serie ist ungewiss

Das unorganisierte Verbrechen in Hengasch nimmt auf solche Einzelschicksale erwartungsgemäß keine Rücksicht. Callboys sterben, Frittenbudenbesitzer werden erschlagen und das Moor gibt nach Jahrzehnten auch gerne mal eine Leiche frei.

13 Fälle müssen Sophie und ihr Kompetenzteam lösen. Wie es danach weitergeht, ist noch nicht klar. Was vorab von der dritten Staffel zu sehen war, zeigt zwar hier und da erste Abnutzungserscheinungen, ist aber trotz einiger etwas alberner Szenen immer noch extrem unterhaltsam. Mädel hat trotzdem seinen Abschied aus der Serie angekündigt. „Ich habe jetzt in 39 Folgen diese Rolle gespielt – das sind umgerechnet fast 20 Spielfilme mit mir als Dorfpolizist. Ich persönlich finde, dass das reicht.“ Sterben muss seine Serienfigur deshalb allerdings nicht. Schließlich gibt es angeblich die Idee, einen Kinofilm über die drei unkonventionellen Ermittler zu drehen. „Für mich wäre das ein toller Abschluss“, sagt der 46-Jährige.

Für Peters möglicherweise auch. Von Ausstiegsplänen ist zwar nichts bekannt, aber im Interview hat sie jüngst klar gemacht, dass Sophie Haas auch keine Rolle für die Ewigkeit ist. Irgendwann müsse sie mal weg aus Hengasch. Oder sich damit abfinden, dass sie da bleibt. „Es wäre toll, wenn wir einen guten Dreh finden würden.“