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Wirtschaft vermisst Existenzgründer im Ruhrgebiet

Wirtschaft vermisst Existenzgründer im Ruhrgebiet

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Foto: Jakob Studnar
Im Ruhrgebiet gibt es zu wenige Existenzgründer – so lautet das Urteil von Evonik-Chef Klaus Engel. Als Moderator des Firmennetzwerks Initiativkreis Ruhr will Engel einen Mentalitätswandel bewirken. Der Initiativkreis hat große Pläne für 2014 und bekommt einen neuen Geschäftsführer.

Düsseldorf. 

Der Initiativkreis Ruhr will für eine lebendigere Gründer-Kultur im Ruhrgebiet sorgen. „Unser Ziel ist ein Mentalitätswandel, denn trotz guter Voraussetzungen gibt es in unserer Region noch zu wenige Gründer“, sagte der neue Moderator des Initiativkreises Ruhr (IR), Evonik-Chef Klaus Engel, anlässlich der Vollversammlung des Unternehmensnetzwerks.

„Ich kann mir vorstellen, dass der Initiativkreis entsprechende Patenschaften für Existenzgründer organisiert“, fügte Engel hinzu. „Wir haben jede Menge tüchtige Unternehmen, die helfen können.“ Im Interview mit DerWesten hatte Engel bereits angekündigt, den NRW-Gründerkongress, der zuletzt in Düsseldorf stattfand, ins Revier holen zu wollen.

Neuer Geschäftsführer für Initiativkreis Ruhr kommt von Evonik

Bei der IR-Vollversammlung am Samstag in Düsseldorf haben Klaus Engel und Signal-Iduna-Aufsichtsratschef Reinhold Schulte offiziell die Führung des Initiativkreises Ruhr von Bodo Hombach und Erich Staake übernommen. Der IR ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von 69 führenden Unternehmen mit weltweit rund 2,25 Millionen Beschäftigten und einem Gesamtumsatz von 630 Milliarden Euro.

Neuer Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH wird zum 1. November der Evonik-Manager Dirk Opalka (41). Der bisherige Geschäftsführer Jan-Peter Nissen werde zum Ende des Jahres sein Amt niederlegen, teilte der IR mit. Er verlasse den Initiativkreis nach rund dreijähriger Zusammenarbeit, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Die ehemaligen Moderatoren Hombach und Staake dankten Nissen für die geleistete Arbeit: „Er hat das Unternehmen erfolgreich geführt und geholfen, es zukunftssicher aufzustellen. Die Initiativkreis Ruhr GmbH schreibt wieder schwarze Zahlen und ist schuldenfrei. Auch der Neuaufbau von Bildungsprojekten fiel ins seine Amtszeit.“ Opalka war bei Evonik unter anderem für die Konzern-IT zuständig.

„Ruhr-Gala“ in der Jahrhunderthalle Bochum geplant

Für die kommenden Monate plant der Initiativkreis drei Großveranstaltungen. Am 16. Dezember sollen im Erich-Brost-Saal der Zeche Zollverein in Essen führende Wissenschaftler für ihr Lebenswerk ausgezeichnet werden („Science Hall of Fame der deutschen Forschung“). Für den 14. Januar 2014 in der Philharmonie Essen plant der IR gemeinsam mit dem Politischen Forum Ruhr eine Veranstaltung zum Thema „Gegen den Strom schwimmen – Ist Deutschland reformfähig“. Zugesagt haben Klaus Töpfer und BDI-Präsident Ulrich Grillo. Eine „Ruhr-Gala“ zum 25-jährigen Bestehen des Initiativkreises soll am 8. März 2014 in der Jahrhunderthalle Bochum stattfinden.

„Der Initiativkreis Ruhr muss seinen Wirkungskreis erweitern“, mahnte Engel. „Wir wollen als Brückenbauer innerhalb des Ruhrgebiets, aber auch zu den Nachbarregionen Sauerland, Bergisches Land, Münsterland und auch zum Rheinland fungieren. Gute Ideen kennen keine kommunalen Grenzen.“ Engel kündigte zugleich an, Leitprojekte seiner Vorgänger Hombach und Staake aus den Bereichen Energie, Logistik und Bildung fortzuführen – unter anderen das Bottroper Stadtumbauprojekt Innovation City und die Bildungsinitiative Talentmetropole Ruhr. Gemeinsam mit der Landesregierung möchte der Initiativkreis auch eine „Klima-Expo NRW“ realisieren. Dabei gehe es darum, die „Energiewende erlebbar machen“.