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ThyssenKrupp verzichtet bei Konzernumbau auf Kündigungen

ThyssenKrupp-Umbau ohne Kündigungen

ThyssenKrupp will bei dem geplanten Konzernumbau und der Trennung von 35.000 Mitarbeitern auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Darauf verständigten sich Vorstand und Arbeitnehmervertreter, wie beide Seiten am Mittwoch in Essen bestätigten.

Düsseldorf/Frankfurt. 

ThyssenKrupp will bei dem geplanten tiefgreifenden Konzernumbau und der damit verbundenen Trennung von 35.000 Mitarbeitern auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Darauf verständigten sich Vorstand und Arbeitnehmervertreter in zweitägigen Verhandlungen, wie beide Seiten am Mittwoch in Essen bestätigten. Die Arbeitnehmervertreter sollen demnach eng in die Verkaufsprozesse eingebunden werden.

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von ThyssenKrupp, Bertin Eichler, sprach von einem Meilenstein für ThyssenKrupp und die Beschäftigten. „Unser Ziel war von Anfang an, die Chancen, die sich durch die strategische Neuaufstellung ergeben, zu nutzen und die Risiken zu begrenzen. Das ist uns gelungen.“ Der Vorsitzende des Konzernbetriebsrats, Thomas Schlenz, sprach von einer tragfähigen Vereinbarung.

Nach Gewerkschaftsangaben schließt die in einem zweitägigen Sitzungsmarathon ausgehandelte Vereinbarung „Zukunft und Beschäftigung“ betriebsbedingte Kündigungen aus. Außerdem sollen die Arbeitnehmervertreter frühzeitig in alle Veräußerungsprozesse eingebunden werden. Bei der Beurteilung der potenziellen Käufer werde auch deren Investitionsbereitschaft, der Wille zur Sicherung der Arbeitnehmeransprüche, der Standorte und der Beschäftigung eine wichtige Rolle spielen. Nach der Trennung von ThyssenKrupp werde ein Integrationsbeirat unter Beteiligung des Konzernbetriebsrats die Eingliederung bei den neuen Eigentümern begleiten.

Ein Konzernsprecher begrüßte, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden worden sei. Der Stahlkonzern ThyssenKrupp will sich von 35.000 Beschäftigten trennen. Die traditionsreiche Edelstahlsparte und große Teile des Autozuliefergeschäfts sollen abgespalten oder verkauft werden, wie der hochverschuldete Essener Konzern ankündigte. Jeder fünfte Mitarbeiter des Konzerns wäre davon betroffen.

Mit dem radikalen Schnitt will das Unternehmen seinen Schuldenberg abbauen und Spielraum für Wachstum in Schwellenländern gewinnen. Einzelheiten zu seinen Plänen will der Konzern auf einer Pressekonferenz am Freitag mitteilen. (dapd)