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NRW prüft Pflicht für Solardächer

NRW prüft Pflicht für Solardächer

Düsseldorf. 

NRW will den Ausbau der Solarenergie in Privathaushalten deutlich steigern. Vorrang hat nach Angaben von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) die Selbstversorgung mit Strom und Wärme. Dabei schloss Remmel in NRW eine Pflicht zum Einbau von Solaranlagen in Neubauten nicht aus. Zunächst sollen aber die Erfahrungen in Baden-Württemberg abgewartet werden. Im NRW-Koalitionsvertrag spricht Rot-Grün von „einer Million Solardächern“. CDU-Experte Rainer Deppe warnte davor, den Bürgern den Schwarzen Peter für milliardenschwere Investitionen zuzuschieben.

Eine Studie des Landesumweltamtes sieht in NRW ein Potenzial für 72,2 Terawattstunden Strom aus Photovoltaik – derzeit liegt die Leistung bei drei Terawatt. Vor allem Hausdächer, aber auch Randstreifen von Autobahnen und Schienen sowie Freiflächen wie Deponien, Parkplätze und freigezogene Militärgebiete, eignen sich besonders für Solaranlagen.

Remmel glaubt, dass NRW die Hälfte seines Strombedarfs durch Photovoltaik-Anlagen decken könnte. Ein Terawatt reicht aus, um 250 000 Haushalte zu versorgen. Remmels Rechnung: Bei einer Investition von 10 000 Euro für eine Solaranlage auf dem Dach lohnt sich eine Anlage nach acht bis zehn Jahren. Zur Versorgungssicherheit bei Windflauten und sonnenfreien Zeiten bleiben die Haushalte am Netz. Der CDU-Abgeordnete Deppe kritisierte, dass Remmel sich nicht die gesamten Kosten des Ausbaus der Solarenergie abschätzt.