Als erste gesetzliche Krankenkasse seit Einführung des Gesundheitsfonds wird die City BKK zur Jahresmitte geschlossen. Dies teilte das Bundesversicherungsamt (BVA) in Bonn mit. Die Mitglieder müssen sich damit eine neue Krankenkasse suchen.
Berlin.
Erstmals seit Einführung des Gesundheitsfonds wird eine Krankenkasse geschlossen: Die Berliner City BKK muss wegen chronischer Finanzprobleme und Mitgliederschwunds zum 1. Juli dicht machen.
Dies teilte das Bundesversicherungsamt in Bonn als Aufsichtsbehörde der Krankenkassen mit. Die Entscheidung sei unvermeidlich, weil die Kasse auf Dauer nicht leistungsfähig sei. Die 168.000 Versicherten der Kasse müssten sich aber keine Sorgen machen. Ihre Leistungen seien sicher, erklärte BVA-Chef Maximilian Gaßner.
„Ein von der City BKK vorgelegtes Sanierungskonzept hat insbesondere wegen der außerordentlich hohen Mitgliederabgänge im ersten Quartal 2011 leider nicht den erhofften Erfolg gebracht“, fügte er hinzu. Die finanziellen Probleme der City BKK seien nicht auf den Gesundheitsfonds zurückzuführen. Vielmehr habe sie bereits vorher wegen „weit überdurchnittlicher Leistungsausgaben“ große Schwierigkeiten gehabt und habe von anderen Betriebskrankenkassen gestützt werden müssen.
Seit Jahren Sanierungsfall
Die City BKK gilt seit Jahren als Sanierungsfall. Die einstige BKK Berlin des Landes hatte versucht, sich durch mehrere Fusionen mit anderen Betriebskrankenkassen zu stabilisieren – allerdings ohne Erfolg. Wegen ihrer Finanzprobleme musste sie einen Zusatzbeitrag von 15 Euro monatlich nehmen. Deshalb liefen ihr zuletzt die Mitglieder davon.
Gaßner betonte: „Die Mitglieder der City BKK müssen sich wegen der Schließung keine Sorgen machen.“ Sie hätten nun ausreichend Zeit, in eine andere gesetzliche Krankenkasse ihrer Wahl zu wechseln. Diese müsse sie unabhängig von Alter oder Krankheit aufnehmen. Auch die Forderungen von Ärzten, Krankenhäusern und Apotheken seien gesichert. In einem „Abwicklungsstadium“ nach der Schließung bestehe sie rechtlich so lange fort, bis alles erledigt sei.
Der BKK-Bundesverband und der zuständige Landesverband würden den Prozess der Abwicklung begleiten und unterstützen. „Das BVA wird dabei die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben streng überwachen“, fügte Gaßner an. (rtr/dapd)